"Krass", entfährt es Johannes Heufelder, als er hört, wie lange die Wölfe Würzburg (8. Platz/4:4 Punkte) ligaübergreifend keinen Auswärtspunkt mehr geholt haben. Seit dem 2. April 2022 nämlich. Am Sonntag, 1. Oktober, werden es also fast genau eineinhalb Jahre sein. Dann gastiert der Handball-Drittligist beim HC Erlangen II (14./0:6) und hat in dieser Saison die dritte Chance, den Auswärtsfluch nach den Niederlagen bei der SG Leutershausen und der SG Pforzheim/Eutingen endlich zu beenden (Anpfiff 15.30 Uhr, Karl-Heinz-Hiersemann-Halle).

Für Heufelder ist das Spiel ein besonderes: Einen Großteil des HCE-Teams hat er selbst trainiert. Nun will er seine neue Mannschaft als Wölfe-Coach nicht nur taktisch, sondern auch emotional auf das Frankenderby einstimmen. Dabei hätte er gerne die Hilfe von Tim Bauder gehabt, doch der Linksaußen hat sich im Training am Knie verletzt und droht wochenlang auszufallen – mindestens. Für ihn kommt der A-Jugendliche Milan Kütt mit nach Mittelfranken. Auch Kreisläufer Alexander Merk wird gegen seinen Ex-Klub wohl weiter fehlen.
Wölfe wollen Anschluss an die Spitze nicht verlieren
Die U23 des Bundesligisten hat ihre ersten drei Spiele verloren, zwei davon gegen die noch ungeschlagenen Topteams Pforzheim/Eutingen und TuS Fürstenfeldbruck. Auch aufgrund von Verletzungen halfen zuletzt teils Erstliga-Profis aus. Heufelder rechnet zumindest mit dem Einsatz von Antonio Metzner.
Um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren, wäre ein Sieg für die Würzburger wichtig. Dafür muss vor allem die Effektivität im Abschluss besser werden. "Abartig gut" trainiere seine Mannschaft aktuell, findet Heufelder. Die Ausbeute bisher sei "ok", trotz der "ärgerlicherweise selbst verschuldet verlorenen Auswärtsspiele": "Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Minuspunkte kein Problem. Klar ist aber auch: Es sollten nicht viele mehr werden." Erst recht nicht nach eineinhalb punktlosen Auswärtsjahren.