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München: Rote Karte: Trainer können für Ersatzspieler bestraft werden

München

Rote Karte: Trainer können für Ersatzspieler bestraft werden

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    Schimpft die Ersatzbank, kann der Trainer nun stellvertretend dafür zur Rechenschaft gezogen werden. (Symbolfoto)
    Schimpft die Ersatzbank, kann der Trainer nun stellvertretend dafür zur Rechenschaft gezogen werden. (Symbolfoto) Foto: Heiko Becker

    Bei unsportlichem Verhalten können die Schiedsrichter seit Beginn der Saison auch Trainer und Vereinsoffizielle mit einer Roten Karte vom Platz schicken. Nun können die Unparteiischen  den Trainer fortan auch stellvertretend mit der Roten Karte des Innenraums verweisen, wenn der Regelverstoß zwar eindeutig einer Mannschaft, aber nicht einer konkreten Person zugeordnet werden kann.

    Beschimpft die Bank beispielsweise einen gegnerischen Spieler, kann der Schiedsrichter den Trainer fragen, welcher Ersatzspieler dafür verantwortlich ist. Nennt der Coach keinen Namen, kann er stellvertretend die Rote Karte bekommen. Die Unparteiischen haben sowohl die Möglichkeit, ein Vergehen zunächst mit einer Gelben Karte als Verwarnung zu ahnden oder bei größeren Regelverstößen direkt die Rote Karte zu ziehen. Wie der Verband mitteilt, hat der Vorstand des BFV nun die rechtliche Grundlage für die modifizierten Fußballregeln geschaffen.

    "Der Schiedsrichter ist ja nicht Gott."

    Trainer Berthold Göbel

    Berthold Göbel hält von der neuen Regel nichts. "Der Schiedsrichter ist ja nicht Gott", sagt der Trainer des Würzburger FV. "Der weiß ja nicht, wer rund um die Coaching-Zone etwas gerufen hat." Theoretisch könnten Beschimpfungen aus dem Publikum fälschlicherweise der Ersatzbank zugeschrieben werden. "Dann werde ich für etwas bestraft, was andere gemacht haben. Da lache ich mich kaputt", sagt Göbel.

    Unfreiwilliger Abgang: WFV-Coach Berthold Göbel sah die Rote Karte und musste seinen Platz an der Seitenlinie verlassen.
    Unfreiwilliger Abgang: WFV-Coach Berthold Göbel sah die Rote Karte und musste seinen Platz an der Seitenlinie verlassen. Foto: Heiko Becker

    Wie viele Trainer seit Beginn der Saison eine Rote Karte bekommen haben, ist dem BFV auf Anfrage nicht bekannt. Einer der ersten Trainer in Unterfranken, der einen Platzverweis bekommen hat, war Marcus Krines vom FC Sand III. "Du Blinder" hätte er den Unparteiischen Christopher Allen vom SV Ebelsbach betitelt, gibt der 37-Jährige offen zu. Die Folge war klar: Rote Karte für den Trainer.

    Wird ein Trainer oder Offizieller des Platzes verwiesen, bleibt er bis zum Erlass des Sportgerichtsurteils für Spiele gesperrt und erhält ein sogenanntes Innenraumverbot. In den 30 Minuten vor dem angesetzten Spieltermin bis 30 Minuten nach dem Abpfiff des Spiels dürfen sich die Trainer nicht in den Umkleidekabinen, im Spielertunnel, im Kabinengang sowie im Stadioninnenraum aufhalten. Auch die Kontaktaufnahme ist verboten.

    Regeländerung hinnehmen

    Nach dem Ausgleichstreffer der SpVgg Bayern Hof gegen den Würzburger FV verlor der 50-Jährige die Nerven und trat vor Wut eine Bierbank um. Der Übungsleiter war vom Schiedsrichter mit der Roten Karte bedacht und hinter die Bande geschickt worden. Dass er den Unparteiischen beschimpft hätte, bestreite er gegenüber dieser Redaktion. "Das ist nicht meine Art", sagt der Trainer. Zu der umgetretenen Bierbank steht er. "Die Emotionen müssen manchmal raus", so Göbel. Anders sieht er das bei der Regeländerung. Die müsse man eben hinnehmen.

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