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PARALYMPISCHE SPIELE: Sportschütze Tobias Meyer rutscht nach starkem Beginn ab

PARALYMPISCHE SPIELE

Sportschütze Tobias Meyer rutscht nach starkem Beginn ab

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    Verpasste das Finale, kam aber unter die besten Zehn: Tobias Meyer, Sportschütze aus Rimpar
    Verpasste das Finale, kam aber unter die besten Zehn: Tobias Meyer, Sportschütze aus Rimpar Foto: Moritz Möbius

    Der unterfränkische Sportschütze Tobias Meyer ist in der Nacht von Freitag auf Samstag bei den Paralympischen Spielen mit der sogenannten Freien Pistole knapp am Finale vorbeigerutscht, hat in Tokio aber immerhin unter 34 Startern eine Top-Zehn-Platzierung erzielt. Das war für den ehrgeizigen Rimparer allerdings in einer ersten Reaktion nur ein schwacher Trost. Meyer war nach einem starken Beginn um 2:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit zunächst ganz vorne mit dabei gewesen. Doch die widrigen Wetterverhältnisse machten ihm zu schaffen.

    "Bei den ersten Serien habe ich noch öfter abgewartet, wenn der Wind stärker ging oder eine Pause gemacht, als ich gemerkt habe, dass ich unkonzentriert werde", berichtete der Handelsfachwirt nach seinem zweiten Wettkampf in Tokio. Das habe Zeit gekostet, die ihm dann am Ende gefehlt habe. Dadurch waren die Ergebnisse nach hinten raus unter Druck nicht mehr gut. So rutschte der 23-Jährige noch ab; letztlich fehlten Meyer mit insgesamt 529 geschossenen Ringen vier Ringe zum Einzug unter die besten Acht.

    Indischer Doppelerfolg

    Selbst der beste Vorrunden-Schütze lag nur zehn Ringe entfernt. "Es ist bitter, dass es nicht gereicht hat", befand der Leistungssportler. Bei der Freien Pistole liegen die Zielscheiben draußen 50 Meter entfernt. Im Finale gab es dann einen indischen Doppelsieg. Bester Europäer war der Serbe Zivko Papaz auf dem sechsten Rang.

    Am Dienstag hatte Meyer, der aufgrund einer Lähmung des rechten Armes mit links schießt, mit der Luftpistole ebenfalls den Finaleinzug verpasst. Dennoch gab es tags darauf im deutschen Team viel Grund zur Freude. Denn Natascha Hiltrop hatte mit dem Luftgewehr die erste Goldmedaille für die Schützen seit Athen 2004 geholt.

    Ihr Erfolg löste Freude bei den deutschen Sportschützen aus: Natascha Hiltrop
    Ihr Erfolg löste Freude bei den deutschen Sportschützen aus: Natascha Hiltrop Foto: Xiong Qi/dpa

    "Wenn man selbst an dem Tag nicht schießt, darf man auch nicht auf die Anlage mit rausfahren. Wir haben dann im Liveticker das Finale verfolgt und mitgefiebert. Als Natascha von der Schießanlage zurückkam, haben wir sie gebührend in Empfang genommen", so Meyer: "Um eine große Feier zu machen, hat man hier natürlich nicht die Möglichkeit – und auch nicht die Zeit. Das wird dann wohl noch zu Hause auf sie zukommen."

    Am Montag geht der Flieger von Tokio, wo sich Meyer von der Stimmung im Olympischen Dort genau wie der Millionenmetropole und der Herzlichkeit der Menschen beeindruckt zeigte, zurück nach Deutschland. Trotz der verpassten Finaleinzüge braucht sich der Rimparer nicht zu grämen; schließlich ist er gerade für einen Sportschützen noch jung, und bereits die Paralympics-Qualifikation, die er sich erst im Juni in Peru gesichert hatte, bedeutete für ihn einen großen Erfolg. Meyer war der einzige Pistolenschütze im deutschen Team – und der einzige Sportler aus der Region, der bei den Paralympics an den Start ging. Die nächsten großen Sommerspiele stehen bereits in drei Jahren in Paris an.

    Tobias Meyer. Sportschütze aus Rimpar, beim Training
    Tobias Meyer. Sportschütze aus Rimpar, beim Training Foto: Jörg Rieger

    Und mit etwas Abstand zog Tobias Meyer dann auch ein versöhnliches Fazit der Wettkämpfe in Tokio: "Ich habe auf jeden Fall eine gute Wettkampfgestaltung gemacht. Das werde ich versuchen, für die Zukunft beizubehalten. Natürlich nehme ich auch eine Menge cooler Erlebnisse mit, die man so nur bei den Paralympischen Spielen hat", sagte er rückblickend.

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