Wer den Weg ins Vorstandszimmer des SV 05 Würzburg sucht, kommt an Thomas Lurz nicht vorbei. Schon am Treppenaufgang lächelt er einem entgegen. Bilder an der Wand erzählen von Momenten des Sieges. Deutsche Meisterschaften. Weltmeisterschaften. Eine Galerie des Glücks. Aber es ist ein gerahmter Schein. Die Qualen hinter den Leistungen zeigen die Fotos nicht. In einer Saison absolvierte der Schwimmer Thomas Lurz etwa 100 Rennkilometer – trainiert hat er dafür im Wasser des Wolfgang-Adami-Bades bis zu 3500 Kilometer. Jahr um Jahr ging das so. Jeder Armzug harte Arbeit. Kaum eine Sportart ist so trainingsintensiv wie das Schwimmen. „Auf dem Sofa ist noch keiner Weltmeister geworden“, hat Thomas Lurz einmal auf die Frage geantwortet, warum er selbst am Heiligen Abend trainiert, und vielleicht hat kein Satz in seiner langen Karriere das Wesen des Ausnahmesportlers besser beschrieben als dieser. Und jetzt? Jetzt ist es vorbei.
WÜRZBURG