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Fußball: Zweite Bundesliga: Volles Vertrauen in Jörg Siebenhandl

Fußball: Zweite Bundesliga

Volles Vertrauen in Jörg Siebenhandl

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    Erstmals bei einem Zweitliga-Spiel in der Startelf: Jörg Siebenhandl will gegen Bielefeld zeigen, was er kann.
    Erstmals bei einem Zweitliga-Spiel in der Startelf: Jörg Siebenhandl will gegen Bielefeld zeigen, was er kann. Foto: Foto: foto2press, Frank Scheuring

    Robert Wulnikowski telefoniert während der Autofahrt. Am Freitagnachmittag ist der verletzte Torhüter des Fußball-Zweitligisten FC Würzburger Kickers auf dem Weg zur nächsten Behandlung. Zwei Wochen ist es nun her, dass er sich bei der  1:2-Niederlage gegen 1860 München  das Kreuzband angerissen hat. Der Ehrgeiz ist noch immer vorhanden. Auf eine Operation haben die Ärzte verzichtet. Die Verletzung soll so ausheilen. Vor zehn Jahren hatte sich Wulnikowski im linken Knie schon einmal das Kreuzband gerissen. So einfach aufhören, das ist für ihn, der sich erst im Winter entschieden hatte, seine Karriere im Sommer noch zu verlängern und für ein weiteres Jahr bei den Kickers unterschrieb, keine Option: „Ich habe jetzt hier zwei Jahre auf hohem Niveau trainiert und gespielt. Ich fühle mich fit.“ Dass der Weg freilich durchaus steinig werden kann, ist Wulnikowski bewusst: „Natürlich weiß ich nicht, wie es mir in ein paar Wochen geht. Aber es ist mein festes Ziel zurückzukehren.“

    Siebenhandls Liga-Premiere

    Jetzt aber hat ein Anderer seine Chance. An diesem Samstag (13 Uhr, Flyeralarm Arena) wird gegen Arminia Bielefeld Jörg Siebenhandl bei den Kickers zwischen den Pfosten stehen. Im DFB-Pokal-Wettbewerb durfte der 27-jährige Österreicher beim Sieg gegen Braunschweig und beim Ausscheiden im Elfmeterschießen gegen 1860 München von Beginn an ran. In der Liga aber war Routinier Wulnikowski gesetzt. Der hat volles Vertrauen in den Mann, der sich mit ihm bislang einen Zweikampf um den Posten zwischen den Pfosten lieferte: „So ist das als Torwart. Da muss man auf solche Momente warten. Er hat ja stets darauf hingearbeitet. Jörg ist ein guter Torhüter. Und ich hoffe, dass er am Samstag zu Null spielt. Das wäre wichtig für uns.“ Wulnikowski konnte seit der Winterpause seinen Kasten in keinem Spiel mehr sauber halten. In der Vorrunde hatte er noch in acht Partien keinen Gegentreffer kassiert. Gegen Bielefeld wird er zusammen mit seinen beiden Söhnen auf der Tribüne sitzen und mitfiebern.

    „Ich versuche, auch unter der Woche ab und an bei der Mannschaft zu sein“, sagt der Keeper, der seine Reha im Rhein-Main-Gebiet absolviert, wo er mit seiner Familie sein Zuhause hat: „Ich bin Führungsspieler und will auch jetzt für die Jungs da sein. Das gehört zu meinen Aufgaben.“

    Diskussion: Die Kickers schaffen die Wende? Weil... als ob!

    Wulnikowski sieht Druck bei Bielefeld

    Auch bei den Testspielen gegen Eintracht Frankfurt (1:0) und Borussia Fulda (1:3) war Wulnikowski dabei. Und zumindest der Auftritt beim Sieg gegen den Erstligisten stimmt ihn vor der so wichtigen Partie gegen die Arminia zuversichtlich: „Das war ein richtig guter Auftritt.“ Nun gelte es, auch in der Liga mal wieder erfolgreich zu sein. Dabei sieht der Kickers-Keeper das Hollerbach-Team trotz der nun schon acht Partien ohne Sieg längst nicht in der gleichen Drucksituation wie den Gegner. „Unser Vorteil ist es, dass wir unser Schicksal in der eigenen Hand haben. Bielefeld muss am Samstag gewinnen, wir wollen unbedingt gewinnen. Das ist ein Unterschied. Ich bin zuversichtlich, dass wir endlich wieder drei Punkte einsammeln werden.“ Auf die Spielweise Siebenhandls habe sich das Team in der Länderspielpause einstellen können.

    Freude über Geste aus München

    Gefreut hat sich Wulnikowski in der Länderspielpause auch über den ungewöhnlichen Zuspruch aus München. 1860-Akteur Abdoulaye Ba mit dem Wulnikowski in der Luft zusammengeprallt war, ehe er unglücklich aufs Knie fiel, hatte sich in einer Videobotschaft im Internet an den Kickers-Keeper gewandt und ihm gute Besserung gewünscht. Auch telefonisch habe sich Ba bei ihm gemeldet, berichtet Wulnikowski: „Das war eine große Geste und nicht alltäglich. Es war ein Zusammenprall wie er im Fußball eben vorkommt. Abdoulaye Ba hat diese Szene beschäftigt. Ihn trifft keine Schuld.“

    FC Würzburger Kickers – DSC Arminia Bielefeld (Samstag, 13 Uhr, Flyeralarm Arena) Der vierte Trainer sitzt mit dem Luxemburger Jeff Saibene am Samstag in dieser Saison auf der Bank bei Arminia Bielefeld. Beim 1:0-Hinrundensieg der Kickers (Torschütze: Nejmeddin Daghfous) in Ostwestfalen war noch Rüdiger Rehm verantwortlich. Auch sein Nachfolger Jürgen Kramny wurde inzwischen entlassen. Carsten Rump war jeweils für wenige Wochen als Übergangs-Coach. Saibene, zuletzt beim Schweizer Erstligisten FC Thun tätig, soll das Team nun in die Erfolgsspur führen. Die wichtigsten Fakten vor der Woche der Wahrheit für die Kickers Hollerbach warnt „Was die Einzelspieler angeht, ist das ein starkes Team“, warnt Kickers-Trainer Bernd Hollerbach vor dem Gegner, der speziell in der Fremde seine Probleme hat. Der neue Coach hofft, dass er die Auswärtsschwäche beheben kann. „Ich habe mit Thun sechs Monate auswärts nicht verloren“, betont er. Die Arminia wartet indes seit fast einem Jahr auf einen Sieg auf fremdem Platz. Mit welcher Taktik Saibene den Kickers begegnen will, darüber schweigt er. Verraten hat er aber, wem er im Tor das Vertrauen schenkt. Der Ex-Fürther Wolfgang Hesl muss auf der Bank Platz nehmen. Zwischen den Pfosten steht Daniel Davari, in dessen Vita immerhin vier Länderspiele für den Iran stehen. Er war bereits im letzten Spiel unter Jürgen Kramny ins Team gerückt. „Wir wollen auswärts unsere Linie durchziehen und aktiv spielen", gibt Saibene als Marschroute für Samstag aus. 1400 Fans werden Arminia Bielefeld zum Auswärtsspiel nach Würzburg begleiten. Insgesamt sind im Vorverkauf über 10 000 Tickets abgesetzt worden. Und auch Trainer Hollerbach setzt auf die Unterstützung durch das Würzburger Publikum. „Wir brauchen am Samstag das Publikum und einen Hexenkessel. Ich bin mir sicher, dass alle wissen, um was es geht und wir gemeinsam in die schweren letzten Wochen der Saison gehen.“

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