
Es ist inzwischen gute Tradition, dass die Preise an die Sieger der "Fair ist mehr"-Aktion von bekannten Sportlern übergeben werden. Am Montagabend sorgten sie auf der Bühne für gute Laune, staunende Gesichter und großen Beifall im Publikum. Da war Adam Jabiri, Torschützenkönig beim Fußball-Regionalligisten FC Schweinfurt 05, der Thomas Reder von den Sportfreunden Herbstadt den mit 500 Euro dotierten dritten Preis übergab. Der Rhöner Fußballer hatte im Derby gegen Trappstadt einen unrechtmäßigen Elfmeter verhindert. "Ich bin froh, dass sowas gewürdigt wird", sagte Jabiri und sprach so anschaulich von der Derby-Atmosphäre auf den Kreisliga-Plätzen, dass jedem klar war: Der 34-Jährige weiß aus eigener Erfahrung, wovon er spricht. Nicht weniger unterhaltsam als sein Laudator, war der Geehrte selbst, der noch auf der Bühne ankündigte, sein Preisgeld in flüssiger Form an die Mannschaft weiterzugeben. Belohnt worden war er für seine Ehrlichkeit übriges auch von seinem Großvater, einem Trappstadter, der an jenem Tag auch noch seinen 77-Geburtstag feierte. Als Dankeschön für die Ehrlichkeit seines Enkels spendierte er – trotz der 0:1 Niederlage seines Teams – ebenfalls Flüssiges für das Team aus Herbstadt.

Dass Rugby, nicht etwa Basketball, seine Lieblingssportart ist, verriet Denis Wucherer, Headcoach des Basketball-Bundesligisten s.Oliver Würzburg. "Rugby verkörpert alles, was im Sport wichtig ist, vor allem Fairness", schwärmte Wucherer, der es noch nie erlebt habe, dass in einer Partie eine Schiedsrichterentscheidung in Frage gestellt worden sei. Dass es auch in den Nicht-Kontakt-Sportarten fair zugehen kann, lernte er anhand des Beispiels von Steffen Grün, der den zweiten Preis (1000 Euro) bekam. Der Badminton-Spieler des TV Marktheidenfeld hatte bei der bayerischen Badminton-Mannschaftsmeisterschaft der Jugend den Schiedsrichter korrigiert, der den Ball seines Gegners zu Unrecht "Aus" gegeben hatte. Letztendlich blieb das faire Eingeständnis folgenlos, seine Mannschaft gewann das Spiel 5:3 und holte die Vizemeisterschaft. "Unfair will man nicht gewinnen. Ich bin aber schon froh, dass es am Ende zum zweiten Platz gereicht hat", sagte Grün.

Dass er und alle anderen Sportler ihre Zeit als Spieler genießen sollten, befand Wucher. "Der Beruf des Trainers ist nicht zu empfehlen, der ist nicht gesund. Aber wenn man nichts anderes gelernt hat...", sagte der ehemalige Mannschaftskamerad von Basketball-Legende Dirk Nowitzki und schwelgte gleich noch ein wenig in Erinnerungen: "Dirk spielt härter als jeder andere, den ich gesehen habe, aber er feiert auch härter. Der kann unter der Theke kotzen, und oben schon das nächste Getränk bestellen. Aber er ist am folgenden Tag auch der Erste in der Halle."

Mit dem Jugendpreis bedachte die Jury, die sich aus Sportlern, Funktionären und Redakteuren der Main-Post-Sportredaktion zusammensetzt, Max Heininger von der JFG Kreis Würzburg. "Fußball ist voller Ehrgeiz und Emotion, aber das ist kein Grund für unfaires Verhalten", sagte Hendrik Hansen vom Fußball-Drittligisten FC Würzburger Kickers in seiner Laudatio auf den U13-Fußballer, der in einem Kreisligaspiel gegen die SG Oberdürrbach/Veitshöchheim eingeräumt hatte, einen Gegenspieler im Strafraum berührt zu haben. Ähnliche Fairness wünschte sich Hansen auch von den Stürmern: "Wir Abwehrspieler würden uns freuen, wenn Stürmer nicht immer den sterbenden Schwan spielen würden."

Einen Sonderpreis (500 Euro) fürsoziales Engagement abseits des Spielfeldsgab es in diesem Jahr für den Wengert FC. Der christliche Fanklub des FC Würzburger Kickers bringt beispielsweise bei Heimspielen der Rothosen Rollstuhlfahrer mit einem Bus den Dallenberg hoch, organisiert Dankeschön-Aktionen für die Sicherheitsleute oder ermöglicht Kindern aus sozial schwachen Familien einen Stadionbesuch.
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