Die Branche der Energieberatung feiert momentan Hochkonjunktur. Spätestens wer für die energetische Sanierung seines Hauses einen staatlichen Zuschuss für den Einbau der Wärmepumpe oder der Pelletheizung bekommen will, muss zuvor eine Energieberaterin oder einen Energieberater konsultiert haben. Doch was macht überhaupt ein Energieberater, wie findet man einen geeigneten und was sollte man dabei beachten?
Was ist ein Energieberater?
Die Berufsbezeichnung "Energieberater" ist kein geschützter Begriff und ist demnach nicht an einen Ausbildungsberuf gebunden. Seriöse Energieberater gibt es trotzdem, sie kommen laut Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr in den meisten Fällen aus der Baubranche und haben sich im Bereich des energiesparenden Bauens weitergebildet.
Meist handelt es sich bei den hiesigen Energieberatern also um Architekten, Ingenieure, Bauphysiker, Techniker, Handwerker oder Kaminkehrer. Berufshintergründe, die nicht ohne Bedeutung sind und oftmals den Beratungsschwerpunkt eines Energieberaters bilden, so stmb.bayern.de.
Energieberater-Suche: Wo Sie eine erste Anlaufstelle finden
Ein paar erste Informationen bei der Suche nach einem geeigneten Energieberater empfehlen sich direkt bei Ihrem Landkreis einzuholen. Dieser kann Ihnen auch gleich erste Energieberater in Ihrer Region nennen und an die entsprechenden Stellen weiterleiten, nicht selten an die Verbraucherzentralen im Land, die in der Frage des energetischen Sanierens eng mit den Städten und Landkreisen zusammenarbeiten und laut eigenen Angaben etwa 700 Energieberaterinnen und Energieberater an rund 900 Standorten in ganz Deutschland unterhalten.
Was macht ein Energieberater?
Ein Energieberater kann Sie zunächst telefonisch erstberaten. Für eine konkrete Einschätzung und Beratung eines Wohnobjekts bedarf es allerdings der Besichtigung vor Ort. Der Landkreis Würzburg etwa bietet auf seiner Homepage eine von der Verbraucherzentrale Bayern durchgeführte Energieberatung an. Nach einer Terminvereinbarung stattet Ihnen im Anschluss ein Energieberater einen Hausbesuch ab und bietet folgende Leistungen an:
- Gebäude-Check
- Solarwärme-Check
- Heiz-Check und Eignungs-Check Heizung
Der angebotene Service richtet sich neben Haus- und Wohnungseigentümern auch an private Mieter und Vermieter. Termine hierzu können online- und telefonisch vereinbart werden.
Energieberatung: Wieviel kostet ein Energieberater?
Die Verbraucherzentrale Bayern gibt den Kostenfaktor der Dienste ihrer Energieberater mit 30 Euro an. Aktuell ist allerdings mit Wartezeiten von rund vier Wochen zu rechnen, wobei es in Südbayern tendenziell etwas länger dauert als in Franken. Die Verbraucherzentrale bietet zudem kostenlose Telefon- und Videoberatungen an. Alternativ bietet auch die Bayerische Architektenkammer eine kostenfreie Erstberatung für alle Interessierten an.
Teurer könnte es dagegen werden, falls Sie sich an einen freien Energieberater wenden. Ein ausführlicher Kurzcheck kann laut BR hier schon mal mit bis zu 150 Euro zu Buche schlagen.
Energieberater finden: Wer kann Förderanträge vom Bund stellen?
Fall Sie für die energetische Sanierungsmaßnahme Fördergelder beantragen wollen, benötigen Sie zusätzlich einen sogenannten Energieeffizienz-Experten. Denn nur diese sind berechtigt, die entsprechenden Förderanträge zu begleiten. Hierfür gibt es eine eigens vom Bund herausgegebene Seite, auf der Sie ebenfalls eine Expertensuche starten können. Falls Sie allerdings noch unentschlossen sind und zunächst eine Erstberatung wünschen, empfiehlt sich der Weg über die Landkreise und Verbraucherzentralen.
Übrigens: Das Verbot von Öl- und Gasheizungen wurde aufgeweicht. Doch was folgt danach? Und was hält eigentlich ein Heizungsbauer vom Heizungsgesetz der Ampel?