Auch wenn es zunächst naheliegend sein mag – der Beruf des Apothekers beziehungsweise der Apothekerin ist alles andere als auf die Apotheke selbst beschränkt. Entsprechende Fachexperten kommen zum Beispiel auch in der Pharmaindustrie zum Einsatz und übernehmen dort vielfältige Aufgaben vom Qualitätsmanagement bis hin zu Arbeiten im Labor. Dennoch stellt sich die Frage, welches Gehalt Apotheker und Apothekerinnen erwarten dürfen. Wir haben für Sie die interessantesten Fakten recherchiert und nachfolgend aufgelistet. Seien Sie also gespannt.
Gehalt als Apotheker und Apothekerin nach dem Abschluss
Der Weg bis zum finalen Ausüben dieses Berufes ist lange und hart. Angehende Apotheker beziehungsweise Apothekerinnen müssen einen in der Regel fünf Jahre langen Weg beschreiten, ehe sie die Berufsbezeichnung nach erfolgreich bestandener Approbation tatsächlich führen dürfen. Im ersten Abschnitt wird das zweijährige Grundstudium durchlaufen, ehe das ebenso lange Hauptstudium folgt, in dem bis dato erlangte Kenntnisse intensiviert werden. Nach vier Jahren Studiendauer steht die zwölfmonatige praktische Ausbildung an, die den dritten Abschnitt auf dem Weg zum Apotheker oder zur Apothekerin darstellt. Wer es bis hierher geschafft hat, schließt mit dem Staatsexamen ab. Die endgültige Zulassung zum Beruf ermöglicht schließlich die Approbation. Das Studium gilt im Allgemeinen als fordernd und schwierig.
Im Gegenzug locken verhältnismäßig hohe Einstiegsgehälter, die sich laut der Website Steuerklassen in einem Bereich von 3000 Euro bis 4000 Euro brutto im Monat bewegen. Ausreißer sowohl nach oben als auch nach unten können selbstverständlich vorkommen. Der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit gibt für die Altersgruppe der U-25-Jährigen Apotheker und Apothekerinnen derweil kein Gehalt an, was vor allem darauf zurückzuführen sein dürfte, dass sich der überwiegende Großteil in diesem Alter noch im Studium befindet.
Gehalt als Apotheker und Apothekerin in der Krankenhausapotheke
Wie eingangs bereits kurz erwähnt, können Pharmazeuten an unterschiedlichen Stellen eingesetzt werden. Dazu gehören beispielsweise auch die sogenannten Krankenhausapotheken. Wer hier angestellt ist, wird nach dem TVöD bezahlt, sofern die Klinik von einem öffentlichen Träger betrieben wird. Gemäß Angaben der apoBank werden Apotheker und Apothekerinnen für gewöhnlich in die Tarifgruppen 14 oder 15 eingruppiert. Eine weitere Differenzierung erfolgt anhand der Stufen, die die jeweils abgeleisteten Berufsjahre repräsentieren. Nach einem Jahr klettert man so in Stufe 2, nach weiteren zwei Jahren in Stufe 3 und so weiter, bis letztlich die Endstufe 6 erreicht wurde. In der Regel lässt sich sagen, dass Apotheker, die nach dem TVöD bezahlt werden, ein höheres Gehalt erzielen können als solche, die in Krankenhausapotheken von Kliniken anderer Träger beschäftigt sind. Natürlich stellt auch dies lediglich eine Tendenz dar und sollte nicht ohne Weiteres verallgemeinert werden. Nachfolgend seien einige exemplarische Werte aufgezählt, um den Lohn von Apothekern beziehungsweise Apothekerinnen nach dem TVöD zu demonstrieren.
- Gehalt als Apotheker in Entgeltgruppe 14, Stufe 1: 4542,98 Euro
- Gehalt als Apotheker in Entgeltgruppe 14, Stufe 6: 6560,31 Euro
- Gehalt als Apotheker in Entgeltgruppe 15, Stufe 1: 5017,06 Euro
- Gehalt als Apotheker in Entgeltgruppe 15, Stufe 6: 7144, 27 Euro
Gehalt als selbstständiger Apotheker oder als selbstständige Apothekerin
Werte für selbstständig tätige Personen anzugeben ist in der Regel alles andere als einfach. Aufgrund der verhältnismäßig hohen Zahl an selbstständigen Apothekern und Apothekerinnen lassen sich hier jedoch recht verlässliche Angaben machen. Laut Aussagen der apoBank beträgt das durchschnittliche Bruttoeinkommen eines selbstständigen Apothekers beziehungsweise einer selbstständigen Apothekerin 173.900 Euro im Jahr. Anders ausgedrückt liegt das Monatsbrutto somit bei knapp 14.500 Euro. Das Einkommen von selbstständigen Apothekern errechnet sich insbesondere durch das jeweilige Betriebsergebnis der Apotheke. Letzteres wiederum ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wovon vor allem die Form der Apotheke, der Standort sowie die Dauer der Selbstständigkeit von Relevanz sind. In der Praxis ist zu beobachten, dass sich die Selbstständigkeit von Apothekern und Apothekerinnen aus wirtschaftlicher Sicht bereits nach kurzer Zeit rentiert.
Gehalt als Apotheker und Apothekerin nach Bundesland
Nicht zu unterschätzen ist mit Blick auf den Verdienst von Apothekern und Apothekerinnen, in welchem Bundesland diese ihren Beruf ausüben. Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit führt Rheinland-Pfalz die Liste mit knapp 5027 Euro brutto im Monat an. Auf Platz zwei und drei folgen Schleswig-Holstein und Hessen mit 4803 Euro brutto beziehungsweise 4801 Euro brutto pro Monat. Vor allem für die sogenannten neuen Bundesländer liegt keine ausreichend hohe Zahl an Daten vor, sodass auch keine entsprechenden Gehaltswerte angeführt werden können. Hier der Überblick:
Bundesland | Gehalt |
Baden-Württemberg | 4760 € |
Bayern | 4692 € |
Berlin | 4739 € |
Hamburg | 4624 € |
Hessen | 4801 € |
Niedersachsen | 4647 € |
Nordrhein-Westfalen | 4703 € |
Rheinland-Pfalz | 5027 € |
Sachsen | 4129 € |
Schleswig-Holstein | 4803 € |