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Veitshöchheim: Gartentipps für trockene Sommertage: Wie Sie richtig Gießen und welche Fehler Sie vermeiden können

Veitshöchheim

Gartentipps für trockene Sommertage: Wie Sie richtig Gießen und welche Fehler Sie vermeiden können

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    Sommer, Sonne, Hitze: Was für Menschen anstrengend ist, macht auch Pflanzen zu schaffen. Wann ist der beste Zeitpunkt, um Pflanzen zu gießen?
    Sommer, Sonne, Hitze: Was für Menschen anstrengend ist, macht auch Pflanzen zu schaffen. Wann ist der beste Zeitpunkt, um Pflanzen zu gießen? Foto: Christin Klose

    Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und kein bisschen Regen in Sicht – der Sommer zeigt sich gerade von seiner schönsten Seite. Während wir den Sommer genießen, leiden die Pflanzen im Garten und auf dem Balkon.

    Das muss nicht sein, sagt Marianne Scheu- Helgert, Gartenbauingenieurin und Leiterin der Gartenakademie an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim bei Würzburg. Sie hat Tipps, wie Hobbygärtner gut über die heißen Tage kommen.

    Wann und wie oft sollte man an heißen Tagen gießen?

    Marianne Scheu-Helgert: Gegossen wird am besten morgens, wenn es draußen noch angenehm kühl ist. In dieser Zeit verdunstet das Gießwasser weniger. Einfach nur viel gießen ist nicht immer das Richtige an heißen Tagen. Denn die Pflanze und die trockene Erde können gar nicht so viel auf einmal aufnehmen. Daher ist es gut, die Erde zuerst aufzuhacken, wie das früher schon unsere Großmütter und Großväter gemacht haben. Einmal hacken bringt so viel wie ein- oder zweimal gießen – und spart auf jeden Fall Wasser.

    Marianne Scheu-Helgert, Leiterin der Gartenakademie an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim, hat Tipps für einen sparsamen Umgang mit Wasser im eigenen Garten.
    Marianne Scheu-Helgert, Leiterin der Gartenakademie an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim, hat Tipps für einen sparsamen Umgang mit Wasser im eigenen Garten. Foto: Daniel Peter

    Warum ist abends gießen gar nicht so gut?

    Scheu-Helgert: Am Abend ist die Erde noch recht warm und das Wasser verdunstet vergleichsweise schnell. Wird abends zu viel gegossen, bleibt die Pflanze die ganze Nacht nass, was zu Schimmel- oder Pilzerkrankungen führen kann. Außerdem werden so mehr Schnecken angezogen. Die lieben es nämlich feucht.

    Gibt es dieses Jahr viele Schnecken?

    Scheu-Helgert: Dieses Jahr gibt es sehr viele Schnecken. Es bringt natürlich wenig, sie einzusammeln und über den Gartenzaun zu werfen. Schnecken können größere Wege zurücklegen und kommen zurück. Da sie trockene Wege meiden, sollte der Bereich um die Beete selbst möglichst offen und trocken gehalten werden. Bester Zeitpunkt zum Absammeln ist der Abend.

    Regen- oder Leitungswsser, was ist besser?

    Scheu-Helgert: Allein aus Kostengründen ist es sinnvoll, im Garten Regen- statt Leitungswasser zu nehmen. Außerdem sind pH-Wert und Salzgehalt von Regenwasser niedriger, was den Pflanzen besser bekommt. Leitungswasser ist kostbar, aufwändig in der Herstellung und für das Wässern draußen fast überqualifiziert. Ob sich eine Zisterne lohnt oder Regentonnen reichen, hängt davon ab, wie viel Wasser der Garten braucht und das Dach auffangen kann.

    Auch Mulchen soll Wasser sparen. Wie funktioniert das?

    Scheu-Helgert: Mulchdecken halten die Feuchtigkeit besser in der Erde. Zum Mulchen eignet sich eine dünne Stroh- oder Rasenschnittschicht. Grünschnitt gehört also nicht in die Biotonne, sondern auf das Beet. Hat man einen eigenen Rasen, so hat man auch ein ideales und kostenloses Mulchmittel. Fein verteilt auf den frisch aufgehackten Beetflächen sorgt der Grünschnitt dafür, dass das Gießwasser nicht gleich wieder aus dem Erdreich verdunstet und er wirkt gleichzeitig als Dünger.

    Welche Pflanzen leiden unter der Wärme besonders?

    Scheu-Helgert: Pflanzen mit großen, weichen, dünnen Blättern sind relativ hitzeanfällig, zum Beispiel Himbeeren, Engelwurz oder Baldrian. Auch Tomaten brauchen sehr viel Wasser, eine Pflanze braucht schon mal drei Liter am Tag. Pflanzen mit kleinen, harten, ledrigen Blättern sind dagegen gut an Hitze angepasst. Die dicken Blätter verhindern eine starke Wasserverdunstung, zum Beispiel bei Fetthennen oder Salbei.

    Welche Gemüsepflanzen vertragen Hitze gut?

    Scheu-Helgert: Wurzelgemüse wie Schwarzwurzeln, Pastinaken, Wurzelpetersilie, Rote Bete und Mangold brauchen zunächst relativ wenig Wasser. Sie werden im Frühjahr gesät und bilden bis zum Sommer bis zu zwei Meter lange Pfahlwurzeln. Mit denen versorgen sie sich weitgehend selbst. Da darf der Gärtner auch mal ein paar Tage in den Urlaub fahren. Frühkulturen wie Erbsen, Puffbohnen und Zwiebeln sind im Juni meist erntereif und kommen so der Sommertrockenheit zuvor. Am besten folgen dann Herbstsalate wie Zuckerhut oder Chinakohl, die meist bis November stehen bleiben. Wichtig ist auch ein großzügiger Pflanzabstand, denn nur dann kann die Pflanze genügend Wasser und Nährstoffe aufnehmen.

    GartentelefonDie Bayerische Gartenakademie, geleitet von Marianne Scheu-Helgert an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim, unterstützt Freizeitgärtner mit Informationen und Tipps zur Pflege und Gestaltung von Gärten. Am Gartentelefon beantworten die Experten Fragen rund ums Gärtnern – jeden Montag und Donnerstag von 10 bis 12 und 13 bis 16 Uhr: Telefon (09 31) 98 01 33 33. Rat bekommt man auch per E-Mail: bay.gartenakademie@lwg.bayern.deAm Sonntag, 3. Juli, findet der Tag der offenen Tür der LWG in Bamberg (Galgenfuhr 21) statt. Der Eintritt ist frei. Von 9 bis 16 Uhr bietet die LWG Außenstelle viele spannende Einblicke in grüne Themen und ihre Forschungsarbeit. Das Motto des diesjährigen Tags der offenen Tür lautet "Traditionell vielfältig!". Die Fachleute der LWG stehen Rede und Antwort und geben in Praxisvorführungen mit Drohne und Robotik einen Blick in die Zukunft. Für die Kleinen gibt es einen Entdeckerpass, viele Mitmachaktionen und ab 11 Uhr das Bamberger Spielmobil.Quelle: Gartenakademie/clk

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