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Günstige Krediten und Tilgungszuschüsse: Sanierung alter Häuser ermöglicht bis zu 50.000 Euro Förderung

Energiekolumne

So viel Zuschuss gibt's für die Komplettsanierung

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    Wer ein Haus modernisiert, kann mit Zuschüssen des Staates rechnen.
    Wer ein Haus modernisiert, kann mit Zuschüssen des Staates rechnen. Foto: Alexander Kaya

    Niedrigerer Energieverbrauch, höherer Wohnkomfort und Wertsteigerung der Immobilie: sein Haus mit einer Sanierung fit für die Zukunft zu machen, lohnt sich gleich in dreifacher Hinsicht – zumal es dafür weiter attraktive Zuschüsse gibt, insbesondere bei einer Komplettsanierung. Je nach erreichtem Energiestandard schießt der Staat hier einige 10.000 Euro zu.

    Die Förderung erfolgt in Form eines Darlehens mit vergünstigtem Zinssatz und einem Tilgungszuschuss, dessen Höhe sich nach dem erreichten Energiestandard richtet. Der angestrebte Energiestandard nach der Sanierung wird dabei von einer Energieeffizienz-Expertin oder einem -Experten geplant und berechnet und als Effizienzhaus mit einer Kenngröße angegeben. Dabei gilt: je niedriger die Kenngröße, desto besser der Energiestandard. Der beste Energiestandard wird bei der Sanierung zum Effizienzhaus 40 erreicht, es folgen das Effizienzhaus 55, 70 und 85. Entsprechend sinken die Tilgungszuschüsse von 20 Prozent beim Effizienzhaus 40, auf 15 Prozent beim Effizienzhaus 55, zehn Prozent beim Effizienzhaus 70 bis auf fünf Prozent beim Effizienzhaus 85. 

    Maximale Kreditsumme beträgt 120.000 Euro pro Wohneinheit

    Die maximale Kreditsumme beträgt 120.000 Euro pro Wohneinheit – es sei denn, zusätzlich werden die Kriterien der Erneuerbare-Energien-Klasse (EE-Klasse) oder alternativ der Nachhaltigkeitsklasse (NH) erfüllt. Dann beträgt der maximale Kreditbetrag 150.000 Euro pro Wohneinheit. Die Zinsverbilligung von aktuell knapp zwei Prozentpunkten gegenüber den Marktkonditionen kann beispielsweise bei einer Kreditsumme von 150.000 Euro einen zusätzlichen Vorteil von rund 30.000 Euro ausmachen.

    Eine „Effizienzhaus EE“-Klasse wird erreicht, wenn im Zuge der Gebäudesanierung eine neue Heizungsanlage eingebaut wird, die auf mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien basiert. Die höhere Förderung für die Nachhaltigkeitsklasse (NH-Klasse) kann in Anspruch genommen werden, wenn das Gebäude die Anforderungen des staatlichen „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude“ erfüllt, wobei hier der Aufwand im Vergleich zur EE-Klasse in der Sanierung meist deutlich größer ist.

    Bei alten Gebäuden: Kreditsumme 150.000 Euro, Tilgungszuschuss 52.500 Euro

    Mit der EE- oder NH-Klasse steigt der Tilgungszuschuss in jeder Effizienzhaus-Klasse um jeweils fünf Prozent. Und es gibt noch weitere Boni: Um gerade die Eigentümer von Gebäuden, die besonders dringend saniert werden müssten, besser zu unterstützen, gibt es bei deren Sanierung zum Effizienzhaus 40, 55 oder 70 den sogenannten „Worst Performance Building“-Bonus – kurz WPB-Bonus. Dieser gilt für Wohnhäuser, für die ein Energieausweis der Klasse H vorliegt oder die Baujahr 1957 oder älter sind und bei denen mindestens 75 Prozent der Fläche der Außenwand energetisch unsaniert sind. Der WPB-Bonus in Form eines zusätzlichen Tilgungszuschusses beträgt zehn Prozent.

    Wird zum Beispiel ein Wohnhaus Baujahr 1955 dank Fassaden- und Dachdämmung sowie dem Austausch der alten Fenster und dem Einbau einer Komfortlüftungsanlage zum Effizienzhaus 40 saniert und zusätzlich die alte Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt, addieren sich die Tilgungszuschüsse für die energetische Sanierung auf 35 Prozent – was bei einer Kreditsumme von 150.000 Euro immerhin 52.500 Euro macht. Wird im Rahmen des Umbaus auch noch eine Einliegerwohnung eingerichtet, was sich häufig anbietet, verdoppelt sich durch die zweite Wohneinheit die Förderung. Und dazu kommt dann noch der Zinsvorteil.

    Förderung für serielles Sanieren

    Für eine Sanierung mit vorgefertigten Fassadenelementen, die auch gleich die neuen Fenster enthalten, gibt es auch noch einen zusätzlichen Bonus – dies läuft dann unter dem Stichwort „serielle Sanierung“.

    Bei einer Sanierung empfehlen sich eine energetische Fachplanung und Baubegleitung. Das hilft, Fehler und Mehrkosten zu vermeiden, und wird noch zusätzlich gefördert.

    Zum Autor: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!. 

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