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Bad Kissingen: Arbeitskampf der Staatsbad Philharmonie: Nun kommt Unterstützung aus Nürnberg

Bad Kissingen

Arbeitskampf der Staatsbad Philharmonie: Nun kommt Unterstützung aus Nürnberg

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    Dirigent in Streikweste: Mit allerhand Aktionen macht die Staatsbad Philharmonie Kissingen auf ihre Anliegen aufmerksam.
    Dirigent in Streikweste: Mit allerhand Aktionen macht die Staatsbad Philharmonie Kissingen auf ihre Anliegen aufmerksam. Foto: Klaus Stebani

    Die Staatsbad Philharmonie Kissingen befindet sich seit Wochen im Arbeitskampf – im "kreativen Streik", wie es Orchesterleiter Burkard Tölke nennt. Mit Flugblatt-, Unterschriftenaktionen und öffentlichen Protesten machen die Mitglieder auf lange Arbeitszeiten aufmerksam, auf die hohe Belastung durch viele Konzerte, niedrige Gehälter und eine fehlende Perspektive, wie sie etwa ein Tarifvertrag bieten würde.

    Mit ihrem Protest schafften es die Musikerinnen und Musiker unter anderem in die "Süddeutsche Zeitung" und den "Spiegel". Von Kissinger Einwohnern und Urlaubsgästen sowie vom Förderverein des Orchesters erfahren sie viel Solidarität. Allerdings: Die Deutsche Orchestervereinigung, die als  Gewerkschaft die Musikerinnen und Musiker vertritt, beklagt, auf Seiten von Stadt und Staatsbad GmbH sei niemand zu Gesprächen bereit. Zudem wurden der Flötistin Hazar Birkan und dem Klarinettisten Federico Kurtz de Griñó, die sich noch im Probejahr befanden, die Stellen gekündigt.

    Mit dem "Maßnahmenpaket" ist das Orchester nicht zufrieden

    Ein "Maßnahmenpaket", das die Staatsbad GmbH inzwischen angeboten hat, mit Reduzierung der Arbeitszeit und einem Gehalt angelehnt an dem der kommunalen Musikschullehrer oder des Bundespolizeiorchesters, erachtet das Orchester als nicht ausreichend. "Das Gespräch dauerte gerade mal neun Minuten, das Angebot ist kein Fortschritt", sagt Tölke.

    Burghard Tölke, Dirigent und Konzertmeister der Staatsbad Philharmonie
    Burghard Tölke, Dirigent und Konzertmeister der Staatsbad Philharmonie Foto: Ivana Biscan

    Nun kommt ideelle Unterstützung aus Nürnberg: In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Dirk Vogel und die Geschäftsführerin der Staatsbad GmbH, Sylvie Thormann, solidarisieren sich rund 70 Mitglieder der Staatsphilharmonie Nürnberg mit den Kolleginnen und Kollegen der Kurstadt und fordern die Staatsbad GmbH zur "umgehenden Aufnahme von Tarifgesprächen" auf. Die "hartnäckige Verweigerungshaltung und das intransparente Vorgehen" Thormanns seien inakzeptabel. "Beides schadet dem Ansehen und dem Ruf der gesamten bayerischen Orchesterlandschaft."

    Protestaktion: Rund 120 Demonstranten machten sich jüngst nach dem Konzert auf den Weg vor das Büro von Staatsbad-Geschäftsführerin Sylvie Thormann. 
    Protestaktion: Rund 120 Demonstranten machten sich jüngst nach dem Konzert auf den Weg vor das Büro von Staatsbad-Geschäftsführerin Sylvie Thormann.  Foto: Johannes Schlereth

    Außerdem müssten "die dringend benötigten Kolleg*innen" Federico Kurtz de Griñó und Hazar Birkan wieder eingestellt werden: "Frau Birkan genießt als frühere Kollegin der Staatsphilharmonie Nürnberg unsere große Wertschätzung."

    Orchesterchef Tölke weist darauf hin, dass die Aufnahme Bad Kissingens in die Welterbe-Liste der Unesco auch der berühmten Konzertmuschel und dem darin auftretenden Salonorchester zu verdanken sei. Auf ihrer Homepage wirbt die Stadt Bad Kissingen denn auch mit der Staatsbad Philharmonie, "die weltweit als einziges professionelles Orchester in der großen Berliner Salonorchester-Besetzung" spiele. Auf einer Grafik sind 17 Instrumente abgebildet. Auch Flöte und Klarinette.

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