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MÜNCHEN/OSLO: Jostein Gaarder sieht sein neues Buch als Weckruf für die Welt

MÜNCHEN/OSLO

Jostein Gaarder sieht sein neues Buch als Weckruf für die Welt

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    Jostein Gaarder sieht sein neues Buch als Weckruf für die Welt
    Jostein Gaarder sieht sein neues Buch als Weckruf für die Welt

    Die derzeit wichtigste philosophische Frage ist nach Auffassung des norwegischen Schriftstellers Jostein Gaarder, wie das Leben auf der Erde bewahrt werden kann. Der Klimawandel sei das Folgenreichste, was die Menschheit jemals ausgelöst habe, sagte der Philosoph und Autor des Welt-Best-sellers „Sofies Welt“ in München.

    „Fakt ist, dass wir derzeit unseren Planeten zerstören. Unser Bestreben, den Klimawandel und die globale Erwärmung zu stoppen, muss nun umso größer sein.“ Gaarder, seit Jahren in der Umweltbewegung aktiv, stellt derzeit sein neues Buch „2084 – Noras Welt“ in Deutschland vor. Darin träumt der Teenager Nora von seiner Urenkelin Nova, die im Jahr 2084 lebt. Die künftige Welt ist so sehr vom Klimawandel verändert, dass zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bereits ausgestorben sind und die Menschen etwa die Blüten wegen des Bienensterbens von Hand bestäuben müssen. Weite Teile der Erde sind verödet, Massen von Klimaflüchtlingen ziehen in den noch bewohnbaren Norden.

    Wenn die Menschen vor allem in den Industrieländern weiter so viel CO2 ausstoßen wie bisher, werde sich die Erde um fünf bis sechs Grad erwärmen, sagte der 61-jährige Autor, der während seiner Recherchen zu seinem neuen Buch mit Wissenschaftlern gesprochen hat. „Das würde die großen Ökosysteme dieser Welt zerstören und womöglich auch unsere menschliche Zivilisation, wie wir sie heute kennen, bedrohen.“

    Mehr Hunger, Armut und Kriege um knapper werdende Ressourcen wären die Folge. Er verstehe seine Geschichte um Nora nicht als realistisches Zukunftsszenario, sondern als Weckruf für die Welt. Durch die Träume von Nora werde den Lesern ein Einblick in eine mögliche Zukunft gegeben. Sein Buch sei wie ein Evangelium, es habe die Botschaft, dass es noch nicht zu spät sei. „Als Christen haben wir eine Verantwortung für die Natur. Wir können uns nicht auf Gott verlassen, dass er uns jedes Mal errettet. Wir sind verantwortlich für unser Handeln“, mahnte Gaarder, der evangelisch-lutherische Theologie und Philosophie studiert hat. Umweltschutz liege ihm sehr am Herzen: Er fahre selten Auto, und wenn, dann ein Hybrid-Modell. Außerdem rief er 1997 den mit 100 000 US-Dollar dotierten Sofie-Preis ins Leben. Mit ihm werden jährlich Personen und Initiativen aus aller Welt für herausragendes Engagement im Umweltschutz geehrt.

    Jostein Gaarder: 2084 – Noras Welt (Hanser, 14,90 Euro)

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