Martin Walser, 86, beeindruckt in den letzten Jahren mit kleineren Büchern, die das große Ganze fest im Blick haben. Dem alten Mann vom Bodensee geht es immer mehr um das Existenzielle, darunter macht er es nicht mehr. Und es erstaunt, mit welcher Leidenschaft der Autor das auch in seinem neuen Buch tut. Es schildert die Liebe in ihren unterschiedlichen Variationen: monogam, romantisch, wild, ehebrecherisch. Und noch eine andere Variante ist dabei: ein Mann, der zwei Frauen liebt. Nichts Neues, aber von Walser raffiniert ironisch durchgespielt – das Lesen von „Die Inszenierung“ ist ein Vergnügen.
WÜRZBURG