- Was ist das für ein Stück? "Atmen" von Duncan Macmillan im Sommerhäuser Torturmtheater ist ein Zwei-Personen-Drama über nichts weniger als die Frage, wie man ein gutes Leben führt. Ein Schlagabtausch zwischen zwei Menschen – aufreibend, witzig, tragisch und entlarvend.
- Was passiert in dem Stück? Ein junges Paar streitet, versöhnt sich, hat Sex, trennt sich, kommt wieder zusammen, bekommt ein Kind, wird gemeinsam älter. Ein Leben im Schnelldurchlauf mit Zwischenstopps an bedeutenden wie an banalen Haltepunkten.
- Was bleibt? Einmal mehr die allzu flüchtige Einsicht, wie wertvoll das Hier und Jetzt ist. Wie hinfällig viele Probleme – etwa ein verpasstes Meeting – erscheinen, wenn man das große Bild vor Augen hat. Aber wer kann das schon? Der britische Autor Duncan Macmillan, Jahrgang 1980, zeigt, wie schnell so ein Leben vorbei sein kann, und wie bedeutend es dennoch ist.
Ein junges Paar in der Schlange bei Ikea. Sie vorne, unübersehbar genervt. Er dahinter, Ratlosigkeit im Gesicht. Wie sich herausstellt, hat er die Baby-Frage gestellt – ausgerechnet hier und jetzt. Er würde gerne darüber reden, das Für und Wider abwägen. Sie ist erstmal komplett überfordert, regt sich auf. Er rät, sie solle sich nicht aufregen, was bekanntlich die Dinge nie besser macht.