Der schmachvolle Abgang von Karl-Theodor zu Guttenberg zieht größere Personalbewegungen nach sich, als es Angela Merkel eigentlich lieb sein kann. Nach den Regularien der schwarz-gelben Koalition wäre der Verteidigungsminister wieder von der CSU zu stellen gewesen. Dass es jetzt zu einem Ringtausch zwischen den C-Parteien kommt, hat zwei Ursachen: Zum einen ist der christsoziale Quell an hoffnungsvollen Politik-Talenten seit Guttenbergs Rücktritt nur noch ein dünnes Rinnsaal. Vor allem aber scheut die CSU schlicht alle politischen Risiken, die sich mit der durch ihren Ex-Superstar angestoßenen Aussetzung der Wehrpflicht verbinden. Darauf musste Merkel Rücksicht nehmen.
Leitartikel