Ihr seid doch das Sprachrohr der Dumpfbacken von dpa die alles immer schön reden in Sinne der political correctness. Nun erntet die Früchte von euren dreckigen Spiel ihr feigen Hühner.“
„Leider musste ich feststellen, dass im letzten halben Jahr die Berichterstattung zum Flüchtlingsproblem sehr einseitig war. Nur Geschwätzt vom „unserem Gutmensch“ Merkel. Sonst nichts. Freie Presse? Aber alle Medien haben ja mitgemacht, und natürlich in erster Linie die Mainpost. Der Begriff „Lügenpresse“ besteht zu Recht.“
„Die Berichterstattung in diesem Blatt erscheint mir seit geraumer Zeit nicht mehr Objektiv zu sein, hier wird nur nachgebetet was von Seite der Regierung vorgegeben wird.“
Das sind nur drei von mehreren ähnlich lautenden Leserreaktionen, die uns in den vergangenen Tagen erreicht haben. Äußerungen wie diese sind längst keine Seltenheit mehr. Besonders im Laufe des vergangenen Jahres haben aberwitzige Unterstellungen gegenüber etablierten Medien zugenommen.
Auch unsere Zeitung dient Lesern immer wieder als Projektionsfläche für Verschwörungstheorien. Es wird uns regelmäßig vorgehalten, dass wir Journalisten uns schützend vor kriminelle Flüchtlinge stellen und die Herkunft von Straftätern bewusst verschweigen. Die skandalösen Vorgänge von Köln, deren ganzes Ausmaß die Bevölkerung erst Tage später erfahren hat, dient den „Lügenpresse“-Verfechtern als jüngster Beleg für eine „Gleichschaltung der Medien“. Sogar der frühere Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), der es besser wissen müsste, reiht sich populistisch in den Kreis der Medien-Denunzianten ein. Er spricht im Zusammenhang mit der medialen Aufbereitung der Kölner Silvester-Schande von einem „Schweigekartell“.
Natürlich ist das Unsinn. Es gibt kein Schweigegelübde „der“ Medien. Mein Kollege Andreas Kemper hat am Dreikönigstag plausibel und ausführlich dargelegt, warum wir erst verspätet von den Straftaten vor dem Hauptbahnhof berichtet haben. Von Nachrichtenunterdrückung und unterstellten Absprachen zwischen verschiedenen Zeitungen und Rundfunkanstalten kann keine Rede sein.
Genauso wenig entspricht es den Tatsachen – dies sei nur am Rande erwähnt –, dass die Bundeskanzlerin deutsche Chefredakteure angeblich instruiert, wie ihre Zeitungen über Flüchtlinge, Putin und wen auch immer zu berichten hätten. Eine völlig abwegige Vorstellung!
Grundlage für unsere Berichterstattung sind alleine unsere Journalistischen Leitlinien. Sie enthalten hohe handwerkliche und ethische Standards, anhand derer uns jeder Leser messen und selbstverständlich auch kritisieren kann.
Zu unserem publizistischen Grundverständnis gehört es, die Wirklichkeit korrekt abzubilden. Wir bemühen uns, sämtliche Tatsachen zu berücksichtigen, die für das Verständnis des jeweiligen Sachverhaltes relevant sind. Wir verbreiten nur Informationen aus zuverlässigen Quellen. Wir lehnen jede Form von Manipulation oder Verzerrung der Wirklichkeit ab. Unsere Informationen beschaffen wir auf rechtlich zulässige und ethisch korrekte Art und Weise.
Deshalb nennen wir beispielsweise die Nationalität von Straftätern nur dann, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht. Einen solchen begründbaren Sachbezug gibt es nicht, wenn zum Beispiel ein Holländer oder Syrer einen Ladendiebstahl begeht. Der Täter könnte genausogut aus jedem anderen Land kommen. Überfällt aber ein Mann mit dunkler Hautfarbe einen Taxifahrer, dann ist für die Aufklärung des Falles relevant, dass es sich beim Täter um einen Schwarzen handelt. Das bleibt dann in unserer Berichterstattung nicht unerwähnt. Uns geht es grundsätzlich darum, ethnische und religiöse Gruppen sowie Minderheiten so gut es geht vor Vorurteilen zu schützen. Wir versuchen, Menschen – und dazu zählen auch Straftäter – nach ihrem Tun zu beurteilen und nicht nach Hautfarbe, Herkunft oder Religion.
Trotz allen Bemühens um wahrheitsgemäßen und ethisch einwandfreien Journalismus unterlaufen uns Fehler. Wenn wir sie bemerken oder darauf hingewiesen werden, korrigieren wir diese umgehend. Wir sind dankbar für jede konstruktive Kritik. Sie ist ein wichtiger Baustein für Qualitätsjournalismus und hilft somit, unsere Zeitungen und Online-Angebote stets zu verbessern.
Pauschale Medienschelte hingegen hilft keinem.