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MÜNCHEN/BERLIN: Alternativen zum E-Auto gefordert

MÜNCHEN/BERLIN

Alternativen zum E-Auto gefordert

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    Demonstranten mit gelben Warnwesten sind in Stuttgart für den Diesel auf die Straße gegangen.
    Demonstranten mit gelben Warnwesten sind in Stuttgart für den Diesel auf die Straße gegangen. Foto: Foto: Thomas Kienzle, afp

    Vor dem Autogipfel von Bayerns CSU-Ministerpräsident Markus Söder an diesem Montag fordert die deutsche Autoindustrie, nicht allein auf das Thema Elektromobilität zu bauen. Der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) will, dass synthetische Kraftstoffe politisch stärker unterstützt werden, sogenannte E-Fuels: „Die Technologie ist da, klimaneutrale synthetische Kraftstoffe zu erzeugen“, sagte VDA-Präsident Bernhard Mattes dieser Redaktion.

    Bereits die Beimischung zu herkömmlichen Kraftstoffen könne große Vorteile für das Klima bringen, da E-Fuels auf den gesamten Pkw-Bestand wirken. Solche synthetischen Kraftstoffe sind zum Beispiel aus überschüssigem Windstrom hergestelltes Methangas bis hin zu künstlichem Diesel.

    Um den neuen Kraftstoffen zum Durchbruch zu verhelfen, fordert der Verband eine andere Steuerpolitik: „Industriepolitisch ist es aus unserer Sicht nicht sinnvoll, hierzulande aus Grünstrom hergestellte E-Fuels genauso zu besteuern, als kämen sie direkt von einem Bohrloch im Nahen Osten“, betonte Mattes. Dass sich die Politik dem Thema ab dem Jahr 2023 annehmen will, ist aus Sicht des VDA zu spät. „Wir müssen die Elektromobilität massiv ausbauen, aber wir müssen auch die Vorteile von E-Fuels nutzen. Deshalb brauchen wir auch zukünftig den Verbrenner für CO2-neutrale Mobilität.“

    Für die Idee Söders zu einem neuen Autopakt gibt es sowohl aus der Industrie wie aus der Bundespolitik Rückenwind: „Ich unterstütze die Idee von Markus Söder“, sagte CDU-Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Die Initiative sei bereits Teil seiner Industriestrategie für Deutschland, die er am Dienstag vorstellen werde.

    Söder trifft sich am heutigen Montag in München mit den Spitzen der bayerischen Automobilwirtschaft und der Arbeitnehmerschaft, um über Probleme wie das Tempolimit und Luftverschmutzungen zu sprechen. „Es ist für den Erhalt unseres Industriestandorts lebenswichtig, dass die Automobilwirtschaft auch in Zukunft die besten Autos mit den innovativsten Antriebstechnologien der Welt baut“, betonte Altmaier.

    An Söders Autogipfel sollen auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) teilnehmen. Aiwanger lehnt dabei ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen strikt ab: Dieses wäre „zu starr und zu dirigistisch“, sagt er dieser Redaktion. „Wenn die Autobahnen es von der Verkehrssituation hergeben und die Autos mit umweltfreundlichen Antrieben unterwegs sind, warum soll man dann nicht 140, 150 oder gar 180 fahren?“, argumentiert Aiwanger. Um das „deutsche Auto“ zu retten fordert er einen Konsens, der „von der Autoindustrie bis zur Öko-Szene“ alle einbindet.

    Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer setzt darauf, Sperrungen für ältere Diesel in deutschen Städten noch abzuwenden. „Ich hoffe, dass die meisten der verhängten Fahrverbote gar nicht in Kraft treten und die übrigen schon bald wieder aufgehoben werden“, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Ich rate den Kommunen und Ländern, sich mit allen juristischen Mitteln zur Wehr zu setzen.“

    Mehrere Hundert Menschen haben in Stuttgart gegen das Diesel-Fahrverbot in der Stadt protestiert. An einer Demonstration des Fahrverbotsgegners Ioannis Sakkaros nahmen am Samstag rund 800 Personen teil, wie die Polizei mitteilte. Knapp die Hälfte der Demonstranten trug gelbe Westen, nach französischem Vorbild. Zu zwei weiteren Demos, eine davon vom AfD-Kreisverband, kamen insgesamt etwa 70 Menschen. In Stuttgart gelten seit dem Januar Fahrverbote für Diesel der Euronorm 4 und älter. Mit Infos von dpa

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