Baustellenbotschafter Max Maulwurf ist jetzt im Ruhestand. Wer gelegentlich mit der Deutschen Bahn fährt, wird ihn kennen. Wo auch immer der Konzern buddelte, war der Maulwurf mit Schutzhelm und Warnweste am Werk und grüßte auf Plakaten die Fahrgäste. Vielen Reisenden wird wohl erst jetzt klar, warum sie verspätet ans Ziel kamen. Nicht Tausende Bauarbeiter und Ingenieurinnen kümmerten sich in den vergangenen Jahren um die zahlreichen Infrastrukturprojekte und Großbaustellen, sondern das Maskottchen ganz alleine.
Tunnel und Bahngleise waren seine Leidenschaft
Dass das gewohnte Bahn-Chaos da nicht noch viel größer ist, erscheint in diesem Licht beeindruckend, gelten Maulwürfe doch als blind. Genervte Bahnreisende können froh sein, dass die Bahngleise, auf denen sie unterwegs sind, nicht regelmäßig über tiefen Gruben enden, im Kreis führen oder mitten durch den Main hindurchlaufen.
Mit der Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin, der die Buddelei übernimmt, sollte sich die Bahn allerdings beeilen. Denn wegen Bauarbeiten wird die Strecke zwischen Fulda und Würzburg für Fernzüge ab dem 11. Juni gesperrt. Doch das kümmert Max nicht mehr. Der Maulwurf ist beruflich viel in Deutschland rumgekommen, kennt nicht nur Bahnhofstoiletten, sondern auch schöne Ecken des Landes. Die Entscheidung, wo er seinen Ruhestand verbringen möchte, fiel ihm daher leicht: in Franken natürlich.
Mit Verspätung ins DB-Museum
Einer Sprecherin zufolge wird der Baustellenbotschafter im DB-Museum in Nürnberg ein neues zu Hause finden. Unklar ist bislang, wann Max Maulwurf dort ankommen wird. Aber das kennt er ja von seinem ehemaligen Arbeitgeber nicht anders.