Ich habe überhaupt nichts gegen Roastbeef, Steaks, Shortbread oder Whisky. Ganz im Gegenteil, ich liebe es. Auch fällt mir kein besserer Name für diese Dinge ein. Was ich allerdings nicht verstehe, ist, warum ich hierzulande oft Ice Tea oder eine Menu Card bekomme, wenn ich auch Eistee oder eine Speisekarte haben könnte. Burger, Chicken Wings, Wraps, Dressing oder Mixed Pickles kennen wir schon lange, ebenso Barbecue oder Coffee to go. Auf Fastfood folgte das Slowfood, neben Fingerfood und Streetfood ist inzwischen auch Convenience Food sehr populär. Schwer angesagt sind bei manchen auch Foodcourts, Smoothies, Veggies oder der Veggie Day. Eine TV-Kochshow heißt logischerweise nicht „Der Geschmack“, das klänge ja auch viel zu deutsch und altbacken, sondern „The Taste“, eine andere „Kitchen Impossible“. Anders geht es ja heute nicht. Es gibt jetzt auch eine „Afterwork-Küche“. Das ist offenbar etwas ganz Neues: Man kocht also nach der Arbeit, und nicht wie üblich direkt am Arbeitsplatz oder während eines Kundengesprächs. Neu ist auch etwas total Verrücktes zum Knabbern, es heißt „Saltletts“. Früher hießen die Stängchen Salzletten. Ich nehme an, Saltletts sind Salzletten für besonders hippe Zeitgenossen, die Pickel – oder meinetwegen auch Mixed Pickles – kriegen, wenn der Anteil deutscher Begriffe in ihrem Wortschatz zu groß wird. Vermutlich wird es demnächst statt Lebkuchen Life Cakes geben, und man trifft sich nicht mehr in der Weinstube, sondern auf ein paar Saltletts und Shoppen im Winehouse. Ich vermute, dass ich dann sehr viel Whisky brauchen werde.
Unterm Strich