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Scheurings Wort zum Samstag: Ohne Input kein Output

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Scheurings Wort zum Samstag: Ohne Input kein Output

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    Im Leben ist es so: Wer sät, wird ernten. Von nichts kommt nichts. Wer sich weltmännisch ausdrücken möchte, sagt: Ohne Input kein Output. Input ist heute ganz wichtig. Ein Fitness-Workshop vermittelt „inhaltlichen Input“. Über eine CSU-Politikerin lese ich, sie gleiche „einem Füllhorn an politischem Input, das sie als Output sprudeln lässt“. Eine Pädagogin erklärt, Schüler bekämen von ihren Eltern „sehr viel Input“. Früher brachten Eltern ihren Kindern etwas bei. Heute erhalten Kinder Input. Das ist ein Fortschritt. Ein Psychologe erklärt, Schlafen sei das Umschalten von Aktivität auf Ruhe, „von Output auf Input“. Allerdings sorgt das Schnarchen in der Nacht dann wieder für Output. Ein Kritiker lobt Bob Dylans dichterische Kompetenz und deren „chassidischen Input“. Ich hoffe, das ist nichts Ansteckendes. Der Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger sagt: „Wichtig für Bayern ist, dass wir unseren Input einbringen.“ Na freilich. Man mag es nicht glauben, aber sogar Füße erhalten heute Input. Ein Orthopäde erklärt: „Wenn der Schuh sehr weich ist, raubt er dem Fuß den Input dafür, wie er steht.“ Es ist überhaupt erstaunlich, wie frühere Generationen ohne die Wörter Input und Output auskamen. Hätte sie der griechische Philosoph Heraklit schon gekannt, hätte er gewiss nicht „Alles, was zustande kommt, geht auf Mühe zurück“ geschrieben, sondern: „Kein Output ohne Input.“ Ohne Input läuft gar nichts. Auch Glossen wie diese hier wären ohne Input nicht denkbar. So, genug Output für heute. Jetzt muss ich mich wieder um Input bemühen, um Sie nächste Woche mit Output zu versorgen.

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