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Unterm Strich: Auf dem Glatteis der Kommunikation

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Unterm Strich: Auf dem Glatteis der Kommunikation

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    Wer heute nicht als völlig halsstarrig und altbacken gelten will, bemüht sich um eine geschlechtergerechte Sprache und gendert jetzt auf Teufel komm raus. Man will es ja rein sprachlich allen recht machen und niemandem wehtun – kreiselt aber ganz schnell auf dem Glatteis der Kommunikation und dann in den Straßengraben der politischen Sprachzwänge. Auf Basis der harten Faktenlage der Statistik wollte unlängst ein(e) Schreibende(r) der Frage nachgehen, ob Radfahrer wirklich Rüpel sind. So formuliert wäre das freilich nicht korrekt gewesen, weil ja auch Radfahrerinnen unbedingt alles zuzutrauen ist. Aber die Frage „Sind Radfahrende Rüpel?“ war dann auch wieder nicht richtig gestellt. Ein Jurist (unzweifelhaft Mann) forderte daher vehement Gerechtigkeit und forderte, dann müsse man der Korrektheit halber auch von Rüpeln und Rüpelinnen schreiben, oder gemeinsam von „Rüpelnden“. Wenn von den Sünden der „Autofahrenden“ und „Fußgehenden“ die Rede sei, dürfe man nicht in veralteter Sichtweise mit dem Finger (oder den Fingernden?) nur diskriminierend auf Verursacher zeigen, sondern müsse alle „Verursachenden“ mit einbeziehen. Bedenklich sei, dass gerade die Hüter (und natürlich auch die Hüterinnen) der Ordnung halsstarrig beim generischen Maskulinum bleiben, statt genderkorrekt von Einbrechenden, Stehlenden oder Verkehrsteilnehmenden zu schreiben. Zum Glück stehen immerhin neben den Idioten auch die Idiotinnen schon gleichberechtigt im Wörterbuch. Sonst müsste man auch da aus Mücken Elefanten beziehungsweise Elefantinnen machen.

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