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Unterm Strich: Doppelstunde Söder

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Unterm Strich: Doppelstunde Söder

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    Sollten Sie der Meinung sein, der eine oder andere Politiker hierzulande habe ein bisschen zu viel Selbstbewusstsein abbekommen, dann empfehlen wir einen Blick nach China. Da lässt Staatspräsident Xi Jinping ein neues Schulfach einführen – sich selbst. Die kleinen Chinesinnen und Chinesen werden fortan in ihren Klassenzimmern also die Schriften des Großen Vorsitzenden studieren. Nun ist uns ein solcher Personenkult heutzutage glücklicherweise völlig fremd. Aber wir geben zu, dass der Gedanke an eine Doppelstunde Söder morgens, halb zehn, in bayerischen Grundschulen durchaus die Fantasie beflügelt. Wir stellen uns also vor, wie die Buben und Mädchen die schönsten Aschermittwochsreden des Landesvaters zum Besten geben. Wie sie dessen Faschingskostüme der letzten zehn Jahre in Veitshöchheim herunterrattern – vorwärts und rückwärts. Wie sie auf dem Pausenhof das Champions-League-Finale zwischen dem 1. FC Nürnberg und Real Madrid schulbuchmäßig nachspielen. Am Wandertag geht es für die ganze Klasse nach Nürnberg-Schweinau, wo sich die Kinder auf die Spuren des ganz jungen Söder begeben. Bitter wird es nur am Elternabend, wenn der Lehrer mit ernster Miene verkündet, dass die Tochter zwar in Mathe ganz gut sei, in Söder aber zwischen 5 und 6 stehe. Nicht nur am fränkischen Akzent hapere es, auch im Wahlfach „Kreative Sticheleien“ sei Luft nach oben und da helfe jetzt nur noch Nachhilfeunterricht. Dreimal die Woche. Bei der Jungen Union Mittelfranken. Nun ja, vielleicht ist es eben doch ganz gut, dass wir hier nicht in China sind.

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