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Unterm Strich: Glosse: Die Kunst des Rücktritts

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Unterm Strich: Glosse: Die Kunst des Rücktritts

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    Muss einem Fehltritt stets ein Rücktritt folgen? Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) machte den Abgang, weil sie beim „Herumdoktern“ gemogelt hat. Nach Jahrzehnten wurde – völlig unerwartet – auch der routinierte Strippenzieher Alfred Sauter (CSU) mit millionenschweren Nebeneinkünften „demaskiert“. Beim DFB sieht der überforderte Präsident Fritz Keller die rote Karte, DGB-Chef Matthias Jena geht „aus gesundheitlichen Gründen“, Linda Zervakis entkommt der „Tagesschau“. Dagegen war schon der Auftritt des Aschaffenburgers Felix Magath bei den Würzburger Kickers ein Fehltritt. Jogi Löws Rücktritt ist sicher, Tübingens OB Boris Palmer und der Kölner Kardinal Woelki hoffen noch. In Österreich hält sich der Kanzler trotz einer Lüge sehr lang, obwohl er Kurz heißt. So weit muss Armin Laschet erst mal kommen, wenn Markus Söder an Rücktritt vom Rücktritt denkt. Dafür lässt Verkehrsminister Andreas Scheuer beim Abgang jedem anderen den Vortritt. Die grüne Erlöserin Annalena Baerbock wird – wenn sie die tägliche Rücktrittsforderung der „Bild“-Zeitung liest – fluchen: Hätte sie dem höflich beiseite getretenen Robert Habeck vielleicht doch den Vortritt lassen sollen? Dagegen war Christian Lindner schon Rücktreter (einer fast beschlossenen Koalition), aber nie Leisetreter – wie man es von einem FDP-Chef erwarten darf: Visionär hat er schon 2018 den Rücktritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel gefordert. Die kommt aber wohl erst im Herbst 2021 dazu, mal wieder in Ruhe zu lesen – zum Beispiel Hape Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg“.

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