Man mag es kaum glauben, aber in drei Monaten fängt eigentlich der Fasching an. Ob er wirklich – und wenn wie – in die Gänge kommt, ist fraglich, denn die Lust an Maskerade aller Art dürfte heuer aus bekannten Gründen gedämpft sein. Schade drum, denn Lachen ist bekanntlich die beste Medizin, ist gesund und stärkt nachweislich das Immunsystem. Aber Fosenöchter sind Optimisten, haben die Saison noch nicht ganz abgeschrieben. Garden trainieren oft schon aus sportlichen Gründen, und wahrscheinlich wird in Erwartung eines närrischen Wunders auch schon fleißig an Büttenreden und launigen Schlagern getüftelt. Was hätten wir da heuer für Themen und für Gassenhauer, die wahrscheinlich ungesungen und unerhört bleiben. Wie gerne würden wir froh gelaunt Schunkelwalzer mit Zeilen wie „Marie, Marie – du bist meine Pandemie, ja Marie dich vergeß' ich nie – und jetzt ist es passiert, ich bin von dir infiziert“, in fröhlicher Ausgelassenheit anstimmen. Zu späterer Stunde in gehobener Stimmung würden wir mit „Influenza, ach Influenza, ich läg so gern mit dir im Bett, wenn mich nicht schon das Covidchen, dieses Flittchen, am Schlafittchen hätt“, nachlegen. Leider wird der Spaß am Reimen schon im Keim, oder besser vom Keim erstickt, wenn man dabei an die Aerosole denkt, die beim Gesang aus voller Kehle entlassen werden. Die letzte Möglichkeit, den Fasching zu retten, ist vielleicht, dass sich alle ganz fest vornehmen auf die Frage „Draußen steht ein Coronavirus, wolle mers reinlasse?“ entgegen gängiger Gewohnheit mit einem kräftigen „Nein!!!“ zu antworten.
Unterm Strich