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Unterm Strich: Glosse: Schwere Zeiten

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Unterm Strich: Glosse: Schwere Zeiten

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    Das Leben findet oft unter erschwerten Bedingungen statt. Der Schriftsteller Curt Goetz hat das einst so zusammengefasst: Man kann das Leben schwerlich leicht nehmen, aber leicht zu schwer. Was der gute Mann nicht ahnen konnte: dass eines Tages zum nicht immer leichten Leben zusätzlich noch die Corona-Schwere dazukommen würde. Man spricht in diesem Zusammenhang von den Corona-Pfunden – wahlweise auch Corona-Speck – was jetzt eine Untersuchung amtlich bestätigte: Durch den Stress und die fehlende Bewegung hat jeder zweite Deutsche in der Pandemie im Schnitt 5,6 Kilo zugenommen. So langsam wird klar, was genau Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit seinem legendären Satz ausdrücken wollte, dass wir uns nach der Pandemie „viel verzeihen müssen“ – er meinte den Gang zur Waage. Jetzt erklärt sich auch, warum in letzter Zeit im Radio oft Marius Müller-Westernhagen mit „Dicke“ läuft. Und weshalb der Handel so stark auf Leggings setzt. Hier wurde gar noch aufgerüstet, massenhaft kamen Joggjeans und Jeggings dazu. Aber vielleicht muss das ja so sein: Es gibt Momente im Leben, da ist es wichtig, dick aufzutragen. Und wer sich ernsthaft verspricht, in der Krise durch dick und dünn zu gehen, kann eben nicht immer nur schlank sein. Vielleicht sind auch Pandemie-Polsterecken einfach nur bequem. Und wenn sonst nichts los ist, kann wenigstens mal alles aus den Nähten platzen. Außer auf den Rippen hat man ja in der vermaledeiten Corona-Zeit nichts. Und bitte: Die Zeit, in der man den Gürtel wieder enger schnallen muss, kommt noch früh genug.

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