Ärger am Morgen: das Auto will nicht anspringen. Ein Marder hat wieder mal an den genieteten Kabeln im Motorraum geknabbert. Es ist nur eines von etwa 600 Autos pro Tag, die Marder lahmlegen. Allein bei den Kunden von Deutschlands zweitgrößtem Autoversicherer schlug der hyperaktive Nachträuber 22 542-mal im Jahr 2018 zu, berichtet „allianzdeutschland.de“. Das geht ins Geld. Im Schnitt 320 Euro pro Auto, bei einem SUV schon mal satte 20 000 Euro für eine komplette Kabelerneuerung. Doch trickreiche Gegenwehr mittels Duftsprays, Hundehaare, Mottenkugeln oder Ultraschallgeräte wirken nur so lange, bis sich die Gattung der „Mustelidae“ daran gewöhnt hat. Denn Marder sind laut Tierforscher Alfred Brehm „klug, listig, misstrauisch und mutig“. Ihn treibt nicht so sehr böser Wille, Hunger oder Spieltrieb an, vielmehr will oder muss er sich abreagieren. Er hat tierisch gute Gründe dafür und leistet – wer hätte das gedacht? – so seinen Beitrag zum aktiven Klimaschutz. Denn Marder versehen die höhlenartigen Motorräume mit Duftmarken, weil sie ihre Rückzugsorte sind, erklärt David Rosenbach, bei der Allianz der Experte für Wildversicherungen. Wird ein Auto dann woanders geparkt, gerät es in ein fremdes Revier und mit dem dortigen Marder ins Gehege. Der wird ganz schön rabiat und lässt seine Wut an dem Eindringling an den Schläuchen und Kabeln aus. Wenn er dann auch noch auf der Motorhaube ein Häufchen absetzt, ist das nur sein herzhafter Hinweis: Autobesitzer, bewege das Auto nicht, dann wirst du verschont und du schonst auch noch die Umwelt.
Unterm Strich