Madrid (rtr) Genau ein Jahr nach den Bombenanschlägen der El Kaida auf vier Züge in Madrid haben die Spanier am Freitag der Opfer gedacht. Im ganzen Land wehten die Flaggen auf halbmast. In Madrid läuteten um 737 Uhr die Glocken von etwa 650 Kirchen, um den Moment des Anschlags in Erinnerung zu rufen. Angeführt von König Juan Carlos verharrte die ganze Nation gegen Mittag fünf Minuten in Schweigen.
Angehörige einiger Opfer waren ins Ausland gereist, um dem öffentlichen Gedenken zu entfliehen. 191 Menschen starben durch die Bomben, die am 11. März 2004 in Madrider Vorortzügen explodierten.
Schon kurz nach Tagesanbruch gedachte Madrids Bürgermeister Alberto Ruiz-Gallardon im Bahnhof Atocha, wo zwei Bomben hochgegangen waren, zusammen mit anderen Trauernden der Opfer. Einige Leute stellten Kerzen auf und legten Blumen nieder. Am zentralen Puerta-del-Sol-Platz legte der Chef von Madrids Regionalregierung einen Kranz nieder. König Juan Carlos gedachte der Toten an dem "Wald der Verstorbenen". Dort war für jedes Todesopfer der Anschläge ein Baum gepflanzt worden, darunter auch ein Baum für das 192. Opfer: ein Beamter, der bei dem Versuch starb, die mutmaßlichen Täter zu fassen.
"Die Welt trauert mit Ihnen", sagte UN-Generalsekretär Kofi Annan während eines Besuchs in Madrid. Auch am Hauptquartier der NATO in Brüssel wehten die Fahnen auf halbmast.