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Der Mann, der für Schröder Kontakte zu Firmen knüpft

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Der Mann, der für Schröder Kontakte zu Firmen knüpft

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    "In der letzten Phase gibt's Schröder": Heino Wiese.
    "In der letzten Phase gibt's Schröder": Heino Wiese. Foto: FOTO ALICE NATTER

    Der Mann ist Kampagnen-erprobt: leitete drei erfolgreiche Landtagswahlkämpfe für Schröder, gewann in Hannover fünf Kommunalwahlen. Vor drei Jahren, als er noch Bundestagsmitglied und Landesgeschäftsführer der niedersächsischen SPD war, managte Heino Wiese die Wahlkampfzentrale, kurz Kampa, für Sigmar Gabriel. Der Ausgang ist bekannt: Der Ministerpräsident verlor, ein Jahr später stieg Wiese aus der aktiven Politik aus und wechselte als Manager zum unterfränkischen Modeunternehmen. Seine Drähte lässt er weiter für seine Partei spielen.

    "Unter Gerhard Schröder ist es gelungen, eine ganze Reihe von Persönlichkeiten aus der Wirtschaft zu überzeugen, dass er gute Akzente gesetzt hat", sagt Wiese. Und ergänzt: "Ganz besonders im Export- und Außenhandel war er für die deutsche Wirtschaft sehr, sehr wichtig." Der Bundeskanzler kann im Sommer 205 jede Unterstützung brauchen. Und Wiese hat die Kontakte zur Wirtschaft, weiß, wer Schröder schätzt, wen man ansprechen kann: "Tun Sie denn auch was für Schröder?"

    Über 100 Mittelständler und Vorstandsmitglieder großer Unternehmen hätten inzwischen ihre Unterstützung erklärt, sagt Wiese. Für die ein oder andere zusätzliche Stimme könnten diese "Botschafter in Wirtschaftskreisen" schon sorgen, sagt der 53-Jährige. Und dann zitiert er seinen Kanzler: "Die SPD gewinnt die Wahl nicht mit der Wirtschaft, aber sie kann sie auch nicht gegen die Wirtschaft gewinnen."

    Was hält der ehemalige Wahlkampf-Manager eigentlich vom aktuellen Wahlkampf? Sind die bildlosen Plakate der SPD nicht ziemlich trist gegen das strahlende Konterfei der Unions-Kanzlerkandidatin? "Es ist immerhin ein klein bisschen Inhalt drin", findet Wiese. Die Menschen müssten mit Themen erreicht werden: "Wer bis 14 Tage vor der Wahl die inhaltlichen Felder besetzt hat, der gewinnt auch." Und Köpfe würden noch kommen: Der Wahlkampf an den Plakatwänden ist eingeteilt, geklebt wird in drei Phasen - "und in der letzten gibt's Schröder".

    Stimmung und Emotion pur also im Schlussspurt. Der Hannoveraner fühlte sich in den vergangenen Wochen immer wieder an den an den Wahlkampf von 1994 erinnert - mit umgekehrten Rollen freilich. "Wegen Brutto-Netto hatte Scharping damals auch den ersten Kompetenzverlust". Dazu der Streit mit Konkurrent und Parteifreund Schröder. "Dann sind die Ministerpräsidenten alle abgetaucht und der Kandidat stand alleine." Ein Grund, warum der Manager und Genosse den Wahlkampf für seine Partei noch nicht abgeschrieben hat.

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