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Handy-Gespräche könnten bald billiger werden

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Handy-Gespräche könnten bald billiger werden

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    Würzburg "Rufst du vom Handy an? Dann mach ich's kurz." Fast jeder kennt diesen Satz. Denn das Telefonieren mit dem Handy ist nicht gerade billig. Zwischen 19 und 79 Cent bewegen sich die Minutenpreise hierzulande. Trotzdem gibt es in Deutschland an die 65 Millionen mobile Telefonanschlüsse, schätzt Martin Müller vom Informationsportal Teltarif.

    Für den Geschäftsführer ist das ein Zeichen, dass die Preise für Handy-Telefonate zumindest nicht überteuert sind. Denn: Vor fünf Jahren waren es nur etwa zehn Millionen Anschlüsse. "Die Preise müssen wohl marktgerecht sein," folgert Müller. Und der Trend geht sogar zum Zweit- oder Dritt-Handy.

    Im Vergleich zu Italien etwa sind die Nutzungstarife in Deutschland hoch. Das liege an den unterschiedlichen Systemen: "Hier erhält der Kunde bei Vertragsabschluss meist ein subventioniertes und daher sehr preisgünstiges, aber hochwertiges Handy. Es kostet nur einen bis 50 Euro, oder auch gar nichts", so Müller. Dafür müssen sich die Kunden dann zwei Jahre lang binden und relativ teure Tarife akzeptieren.

    Italienische Handy-Besitzer dagegen müssen zuerst ein Gerät für mehrere hundert Euro erstehen, können dann aber billig telefonieren. Wer mit seinem Gerät zufrieden ist und es viele Jahre lang nutzen will, führe mit dem italienischen System also besser. In Deutschland sind derartige Angebote bisher kaum zu finden. Aber: "Es gibt erste Tendenzen in diese Richtung."

    Als zu hoch stuft Martin Müller die Preise für SMS ein: "19 Cent für 160 Zeichen - extrem viel Geld für wenig Daten." Trotzdem werden jeden Monat mehrere Millionen SMS verschickt.

    Für sinkende Handy-Tarife könnte ein stärkerer Wettbewerb unter den Mobilfunk-Anbietern sorgen. In Deutschland betreiben aber nur vier Unternehmen eigene Netze - Vodafone, E Plus, o2 und T-Mobile. Sie stehen in keinem so harten Wettbewerb, wie etwa in Österreich. Bei E Plus seien in nächster Zeit keine günstigeren Tarife geplant, erklärt Pressesprecherin Catrin Glücksmann. Auch bei Vodafone sieht man keinen Grund, günstigere Preise einzuführen. Lediglich die Strategie des Marktführers T-Mobile zielt auf preiswertere Tarife.

    Anbieter dreht an Preisschraube

    Nicht, um von der Konkurrenz Kunden abzuwerben, sondern um für vorhandene Kunden attraktiver zu werden, betont Pressesprecher René Bresgen. "Wir wollen, dass unsere Kunden mehr telefonieren und so das Netz besser ausnutzen." Er erwartet, dass die anderen Netzbetreiber dem Marktführer folgen und ähnliche Strategien wählen.

    Doch es droht Ungemach aus Bonn: Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation nimmt zurzeit die Durchleitungsgebühren unter die Lupe. "Solch eine Markt-Analyse läuft jetzt in allen EU-Ländern", sagt Pressesprecher Manfred Küster.

    Die Mobilfunk-Netzbetreiber berechnen für die Gesprächs-Durchleitung vom Festnetz in ihre Netze im Durchschnitt 14 Cent pro Minute von den Festnetz-Betreibern. Wenn eine marktbeherrschende Stellung der Netzbetreiber festgestellt würde, könnte die Behörde einschreiten.

    Wer den für sich günstigsten Handy-Tarif ermitteln will, muss die vielen unterschiedlichen Angebote der Betreiber genau vergleichen. Dabei können Tarif-Rechner im Internet helfen, die nach den individuellen Telefonier-Gewohnheiten fragen und passende Angebote auswählen.

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