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Keine ganz normale Schule

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Keine ganz normale Schule

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    Erfurt (epd) Mit dem Start des Schuljahres in Thüringen steht auch das Gutenberg-Gymnasium in Erfurt vor einem Neubeginn. Nach drei Jahren intensiver Umbau-Arbeiten präsentiert sich das Jugendstil-Gebäude mit neuen Räumen in frischen, lichten Farben.

    Damit bietet die knapp 100-jährige Schule, die am Montag im Beisein von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) offiziell wieder eröffnet wurde, den rund 600 Schülern und 60 Lehrern optimale Bedingungen. Zweifellos gehört der Standard des sanierten Gutenberg-Gymnasiums unter den Thüringer Schulen zu den Ausnahmen.

    Doch der "Preis" dafür war hoch. Er betrug 17 Menschenleben, die bei der Bluttat des ehemaligen Gutenberg-Schülers Robert Steinhäuser am 26. April 2002 innerhalb weniger Minuten durch Pistolenschüsse ausgelöscht wurden. Unter dem Eindruck des beispiellosen Verbrechens stellte der Bund damals knapp zehn Millionen Euro zur Verfügung. Damit sollten nicht nur die Spuren der Gewalttat beseitigt, sondern auch die Lehr- und Lernbedingungen spürbar verbessert werden.

    Den Opfern des Massakers ist im neuen Gymnasium ein "Raum der Stille" gewidmet. Die Rückkehr der Lehrer und Schüler aus ihrem Ausweichquartier in das Schulgebäude kurz vor den Sommerferien war von gemischten Gefühlen begleitet. So wünscht sich Schulleiterin Christiane Alt, dass die Erinnerung nicht den Alltag bestimmt: "Wir hoffen, dass es wieder eine ganz normale Schule wird."

    Gleichwohl wird die seit dem Attentat verstärkte Diskussion um Bildung, Erziehung und Lebensentwürfe nicht nur am Gutenberg-Gymnasium geführt. Auch der Leistungsdruck in Schule und Gesellschaft als mögliche Ursache für Gewalt gehört dazu - oder der Umgang innerhalb und zwischen den Generationen.

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