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RÜSSELSHEIM/BERLIN: Magna erhält Zuschlag für Opel

RÜSSELSHEIM/BERLIN

Magna erhält Zuschlag für Opel

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    Auch die Opel-Treuhandgesellschaft stimmte gestern dem Verkauf zu, die auch bestätigte, dass alle vier deutschen Standorte – Rüsselsheim, Bochum, Kaiserslautern und Eisenach – erhalten bleiben. Damit zeichnet sich für die mehr als 25 000 Opel-Mitarbeiter ein Ende der zermürbenden Hängepartie ab.

    Eine entsprechende Empfehlung habe der GM-Verwaltungsrat ausgesprochen, teilte GM Europe am Donnerstag mit. Weitere zehn Prozent soll die Opel-Belegschaft übernehmen. GM will 35 Prozent an der neuen Gesellschaft „New Opel“ halten. Die endgültigen Vereinbarungen sollten in den nächsten Wochen unterschriftsreif sein.

    Die Bundesregierung hat beim Opel-Verkauf an ihren Wunschkandidaten Magna keine neuen Zugeständnisse an GM gemacht. Es gebe keine weitergehenden Verpflichtungen für den Steuerzahler als die bereits bekannten Finanzierungshilfen von Bund und Ländern.

    Neben dem Überbrückungskredit von 1,5 Milliarden Euro, der Opel seit Monaten über Wasser hält, wollen Bund und Länder dem Opel-Käufer Magna weitere drei Milliarden Euro Bürgschaften gewähren. Den Angaben zufolge müssen jetzt noch vertragliche Details zwischen GM und dem Konsortium Magna/Sberbank geklärt werden. Nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) akzeptiert GM die Finanzierungsbedingungen. Sie glaube, dass alle Punkte in den Verhandlungen „beherrschbar“ seien. GM fordert jedoch, dass Opel weiterhin im globalen Produktentwicklungs- und Einkaufsverbund von GM integriert bleibt. „Dies ermöglicht es allen Seiten, vom Austausch von Technologie- und Entwicklungskapazitäten zu profitieren“, sagte GM-Chef Fritz Henderson laut Mitteilung. Beispielsweise könnten Fahrzeuge wie das Elektroauto Ampera, die mit neuen und teuren Antriebstechnologien ausgerüstet seien, nur mit vereinten Kräften auf den Markt gebracht werden.

    Nach Angaben aus Regierungskreisen entschied sich GM letztlich aus finanziellen Gründen für die Trennung von Opel. Eine Sanierung des deutschen Herstellers habe GM nicht stemmen können. Die US-Regierung habe nicht erlaubt, dass Geld aus den 50 Milliarden Dollar Staatshilfen in Europa verwendet würde. GM-Chef Henderson schrieb, die neue Eigentumsstruktur ermögliche eine schlanke und effiziente Organisation für die Marken Opel und Vauxhall. Durch die gemeinsame Produktion könne GM dank größerer Mengen Geld sparen.

    Die Kanzlerin hält nun einen Neuanfang bei Opel für möglich: „Ich freue mich außerordentlich über diese Entscheidung.“ Das Ergebnis liege auf der Linie dessen, was sich die Bundesregierung und die Arbeitnehmer von Opel gewünscht hätten.

    •Wirtschaft Seite 17

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