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Monika Harms an der Spitze

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Monika Harms an der Spitze

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    Stabwechsel: Kay Nehm und Monika Harms.
    Stabwechsel: Kay Nehm und Monika Harms. Foto: FOTO DPA

    D ie Bundesanwaltschaft wird jetzt erstmals von einer Frau geführt. Bei ihrer Amtseinführung am Dienstag in Karlsruhe richtete Monika Harms (59) klare Worte an die Politik und forderte mehr Spezialisten in der Justiz. Am Donnerstag tritt die bisherige Richterin am Bundesgerichtshof die Nachfolge von Generalbundesanwalt Kay Nehm an, der nach zwölf Jahren in den Ruhestand verabschiedet wurde. Bei dem Festakt würdigte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries vor allem Nehms Einsatz gegen Rechtsextreme. Der "tatkräftige Ermittler" habe sich dabei stets an das Gesetz gehalten und sich "niemals von Kritik aus der Politik beeindrucken lassen".

    Harms bringe "alle Voraussetzungen mit, um eine erfolgreiche Generalbundesanwältin zu werden," sagte die Ministerin. Die 59-jährige Richterin gehörte seit 1987 dem Bundesgerichtshof an, seit 1999 stand sie an der Spitze des 5. Strafsenats in Leipzig. Davor lag eine klassische Justizkarriere: 1974 wurde sie in Hamburg zur Staatsanwältin ernannt, 1980 zur Richterin am Landgericht und schließlich zur Bundesrichterin. Harms ist verheiratet und lebt in Hamburg.

    Die ausgewiesene Expertin für Steuerstrafrecht gilt nicht nur fachlich als vorzügliche Wahl. In Karlsruher Justizkreisen wird sie als durchsetzungsfähig geschildert, als eine Frau, die "kein Blatt vor den Mund" nimmt. Davon konnten sich Beobachter erst jüngst überzeugen, als sie in Karlsruhe gegen "Deals" im Strafprozess wetterte. Die weit verbreitete Praxis, Urteile gleichsam im Hinterzimmer auszuhandeln, prangerte sie als "Fehlentwicklung" und "Flächenbrand" an.

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