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Nobelpreis geht an eine Bank

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Nobelpreis geht an eine Bank

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    Mohammed Junus
    Mohammed Junus Foto: FOTO RTR

    Oslo/Dhaka (dpa) Der Friedensnobelpreis geht überraschend an den Wirtschaftsfachmann Mohammed Junus aus Bangladesch und die von ihm gegründete Grameen-Bank. Das Nobelkomitee in Oslo setzte damit am Freitag ein Signal dafür, dass "die Armutsbekämpfung zu den wichtigsten Aufgaben für die Menschheit gehört".

    In der Begründung für die unerwartete Entscheidung hieß es, das Projekt von Junus stehe für die "erfolgreichen Bemühungen zur Erzeugung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung von unten". Der 66-Jährige organisiert mit der Bank seit mehr als 30 Jahren vor allem Kleinstkredite für arme Menschen in dem südasiatischen Land. Die Entscheidung des Nobelkomitees stieß weltweit auf Zustimmung.

    In der Begründung für die Vergabe hieß es, dass es "dauerhaften Frieden nicht geben kann, solange große Bevölkerungsgruppen keine Wege aus der Armut finden". Kleinstkredite, wie sie von Junus vergeben werden, seien solch ein Weg. "Junus hat sich als Führungsgestalt erwiesen, die Visionen in praktische Handlungen zum Vorteil von Millionen Menschen umsetzen konnte." Allein in Bangladesch hätten zwei Millionen Menschen von den Kleinstkrediten profitiert, die ohne Sicherheit und überwiegend an Frauen vergeben werden. Junus kündigte an, er werde seinen Kreuzzug gegen die Armut fortführen. Sein gesamtes Preisgeld - 1,1 Millionen Euro - will er für gute Zwecke spenden.

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    Die Franziskanerin Alba Stella Barreto, die in Kolumbien die erste Grameen-Bank gegründet hat, schildert Junus im Gespräch mit dieser Zeitung als einen bescheidenen Mann, der "sich mit den Armen in ihre kleinen Hütten setzt" und sich nicht scheut, den Reichen die Meinung zu sagen.

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