(dpa) Der Verkauf von Opel an Magna und russische Investoren ist noch nicht unter Dach und Fach. Bund und Länder ringen mit dem bisherigen US-Mutterkonzern General Motors (GM) über die endgültige Finanzierung. Auch zwischen GM und dem österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna sind Details offen. In den anderen EU-Staaten mit Opel-Standorten wurde deutliche Kritik am Vorgehen der Bundesregierung laut. Dort wird befürchtet, dass die vier deutschen Opel-Werke wegen der Milliardenhilfen des Staates geschont werden.
Deutschland muss nun aufpassen, dass die 4,5 Milliarden Euro Kredite und Bürgschaften für Opel nicht von den Brüsseler Wettbewerbshütern als unerlaubte Beihilfen abgelehnt werden. Die EU-Kommission will wegen der Opel-Übernahme durch Magna und die russische Sberbank die Industrieminister der betroffenen EU-Staaten zu einem Treffen einberufen.
Der Einstieg von Magna bei Opel wird nach Angaben des Betriebsrats nicht an der Belegschaft scheitern. „Der Europäische Betriebsrat hat Magna bereits vor Monaten schriftlich zugesagt, dass wir unseren Teil zu den Einsparungen leisten werden“, sagte Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz. General Motors hatte erklärt, ein verbindlicher Vertrag zum Opel-Verkauf könne erst unterzeichnet werden, wenn unter anderem die Arbeitnehmervertretungen schriftlich bestätigen, dass sie die Vereinbarung „mit den notwendigen Kostenanpassungen unterstützen“.
Für einen Eklat hatte Ex-Conti-Chef Manfred Wennemer gesorgt, der als Vertreter des Bundes im Beirat der Opel-Treuhand sitzt. Er stimmte als Einziger gegen den Verkauf des Autobauers an Magna.
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