Schweinfurt (mp/maw) - Bei den geplanten Einsparungen beim Wälzlagerkonzern FAG Kugelfischer bleibt der Standort Eltmann im Landkreis Haßberge entgegen ursprünglicher Planung doch erhalten.
Die Unternehmensspitze, der Betriebsrat und die IG Metall verständigten sich, so sickerte am Sonntagabend durch, bei ihren Verhandlungen in Schweinfurt aber auf einen teilweisen Personalabbau. FAG wollte nach ursprünglicher Planung das Wälzlagerwerk im unterfränkischen Eltmann mit 670 Beschäftigten schließen und die Produktion nach Osteuropa verlagern.
Auch am Standort Schweinfurt ist ein Personalabbau vorgesehen. In Schweinfurt sollten der ursprünglichen Planung zufolge 360 Stellen abgebaut werden. Am Sonntag hieß es nun, betriebsbedingte Kündigungen sollten hier weitgehend vermieden werden. Dazu habe man Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung gefunden.
Es handele sich insgesamt um ein sehr kompliziertes Kompromisspapier, verlautete aus Verhandlungskreisen. Die Belegschaft in Eltmann soll demnach Einbußen bei Sonderleistungen des Unternehmens hinnehmen und so einen eigenen Beitrag zur Standortrettung leisten. Es gebe dort aber keine Einschnitte in tarifvertraglich geregelte Ansprüche der Beschäftigten.
Die Belegschaften an den Standorten in Schweinfurt, Eltmann, Elfershausen (Lkr. Bad Kissingen) und Wuppertal sollen an diesem Montagvormittag über den Kompromiss informiert werden. Danach ist eine gemeinsame Pressekonferenz von Unternehmensspitze, Betriebsräten und IG Metall vorgesehen.
Am Sonntagnachmittag hatte es bei der Gewerkschaft zunächst noch geheißen: "Es ist alles offen." Dann wurde aber doch noch ein Durchbruch erzielt und die Kommissionen aus Vorstand und Betriebsrat einigten sich auf den Kompromissvorschlag. Ausdrücklich hatten die Verhandlungspartner zu diesem Zeitpunkt Stillschweigen vereinbart, weil man zuerst die Mitarbeiter informieren wollte. Gleichwohl liefen am Sonntagabend Details über den Ticker.
Unbenommen davon standen sowohl der Leiter Unternehmenskommunikation von FAG Kugelfischer, Thomas Reuß, wie auch Gesamtbetriebsratsvorsitzender Norbert Lenhard zur Stillschweige-Vereinbarung. Reuß ausdrücklich: "Ich kann das weder bestätigen noch dementieren". Und Lenhard meinte zur undichten Stelle: "Das ist überhaupt nicht in Ordnung. Unser erster Schritt ist immer erst die Belegschaft."