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BERLIN (RTR): Trauerrede: Merkel tadelt Oettinger

BERLIN (RTR)

Trauerrede: Merkel tadelt Oettinger

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    Kanzlerin Angela Merkel hat den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger wegen seiner Würdigung für seinen Amtsvorgänger und einstigen NS-Richter Hans Filbinger indirekt kritisiert. Die CDU-Chefin erklärte am Freitag, sie hätte sich gewünscht, in der Rede wären „auch die kritischen Fragen im Zusammenhang mit der Zeit des Nationalsozialismus zur Sprache gekommen“. SPD-Generalsekretär Hubertus Heil warf Oettinger vor, er habe mit seinen Äußerungen gezielt Applaus am rechten Rand ernten wollen.

    Bei der Trauerfeier am Mittwoch hatte Oettinger – wie berichtet – Filbinger, der zur Nazi-Zeit als Marinerichter auch an Todesurteilen beteiligt war, als Gegner des Nationalsozialismus bezeichnet. Allerdings habe er sich wie Millionen anderer nicht den Zwängen des Regimes entziehen können.

    Der Schriftsteller Rolf Hochhuth nannte dies eine „unverfrorene Erfindung“. Im Rowohlt-Verlag etwa sei als Buch „die Tragödie des Matrosen Walter Gröger erschienen, den Filbinger persönlich noch in britischer Kriegsgefangenschaft hat ermorden lassen“. Hochhuts Veröffentlichungen über Filbinger trugen 1978 maßgeblich dazu bei, dass der damalige baden-württembergische Ministerpräsident sein Amt aufgeben musste.

    Die Linksfraktion forderte Auskunft, welche Bundesminister an der Trauerfeier teilnahmen. Sie will zudem wissen, ob die Bundesregierung den Hinterbliebenen des Marine-Stabsrichters Filbinger kondoliert habe und – wenn ja – wie der Text des Kondolenzschreibens laute.

    • Zeitgeschehen Seite 5

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