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Unterm Strich: Am Weltspartag graust es die Sau

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Unterm Strich: Am Weltspartag graust es die Sau

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    Heute ist Weltspartag, in früheren Jahren hieß er auch Weltschlachttag, weil er mit einem Gemetzel an unschuldigen Sparschweinen verbunden war. Sie kamen meist unter den Hammer, weil kein Kind den Schlüssel zum Aufsperren wiederfand. Das war auch nicht so schlimm, man bekam ja gleich wieder ein neues. Oder Plüschtiere und allerlei Spielzeug und, ganz wichtig, ein Heft über die Bedeutung des Sparens, es war die Rede von Zinseszins und dass aus Omas Fünfmarkstücken später mal ganz viel Geld wird, wenn wir groß sind. Und es stimmte, jedes Jahr war es ein bisschen mehr, nachgetragen am Weltspartag. Damals waren Banker keine Oma betrügenden Monster, sondern väterliche Herren, denen man ansah, dass der Weltspartag der schönste Arbeitstag des Jahres für sie war. Und all die treuherzig ihr ganzes Geld der Genossenschaftsbank anvertrauenden Nachwuchssparer: Jeder hatte etwas davon, die Kleinen Zinsen und Spielzeug, die Großen neue Kunden. Heute gibt es dieses Win-win-Geschäft nicht mehr, heute werden zwar immer noch Sparschweine geschlachtet, aber nur, wenn sie vorher nicht an Auszehrung gestorben sind. Bei den Zinsen graust es die Sparsau. Da setzt man Omas fünf Euro lieber gleich in Naturalien um, auf der Bank werden sie nur von der Inflation aufgefressen. Den Weltspartag hat übrigens 1924 ein Italiener erfunden, heute sitzt einer an der Spitze der Europäischen Zentralbank. Und hält die Zinsen klein. Man sollte ihm am 30. Oktober ein paar Millionen Sparschweine vor die Tür kippen. Damit er mal über die Bedeutung des Sparens nachdenkt.

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