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Unterm Strich: Fluch und Segen der Technik

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Unterm Strich: Fluch und Segen der Technik

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    Der Technik sagt man ja gerne nach, sie vereine zwei Extreme – Segen und Fluch sei sie für uns Menschen. Dass dies nicht nur leeres Gerede ist, durfte dieser Tage ein Mann aus Salzgitter erfahren. Getrieben von einem Bedürfnis suchte er des nächtens eine Miettoilette auf. Ein Segen für ihn, da sie ihm zu einer politisch korrekten Erleichterung verhalf. Doch auf den Segen folgte der Fluch – das Häuschen hielt ihn gefangen. Nichts half, kein Drücken, kein Ziehen – die Tür blieb zu. In dieser erneuten Notsituation griff er zum Mobiltelefon – auch so eine Errungenschaft, bei der Fluch und Segen oft in einem Atemzug genannt werden – und wandte sich an Polizei und Feuerwehr. Am Einsatzort angekommen, mussten sie jedoch nicht mehr tätig werden. Der Eingeschlossene hatte sich aus eigener Kraft befreit. Nicht mit roher Gewalt. Nein, in einer gewissen Panik wurden alle erreichbaren Knöpfe gezogen und gedrückt. Und irgendwann auch der Spülknopf. Das war das „Sesam öffne dich“. Was der Pechvogel nämlich nicht wusste, auch in der Miettoilette hat längst Hochtechnik Einzug gehalten. Im speziellen Fall handelte es sich um eine „Spülpflicht“. Was bedeutet: Wer sein Geschäft erledigt hat, muss spülen. Wer nicht spült, muss drinnen bleiben. Der ganze Kram lässt einen wehmütig zurückdenken an die Zeiten, als es keine Miettoiletten gab und auch keine Mobiltelefone. Als man völlig entspannt gegen einen Baum pinkeln konnte. Und nicht damit rechnen musste, Gegenstand polizeilicher Ermittlungen zu werden. Doch was soll‘s, die Technik schreitet voran und mit ihr Segen und Fluch.

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