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Unterm Strich: Fragen an Jan Böhmermann

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Unterm Strich: Fragen an Jan Böhmermann

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    Jan Böhmermann hat sich nach seiner „künstlerischen Pause“ zurückgemeldet und der angesehenen Wochenzeitung „Die Zeit“ ein Interview gegeben. Auf die Frage, ob er das Gedicht über Erdogan selbst geschrieben habe, antwortet er: „Wenn Sie noch einmal ausschließlich nach dem dekontextualisierten Gedicht fragen, poliere ich Ihnen die Fresse, Sie Kackwurst!“ Das ist freilich nicht wörtlich gemeint, und wenn man es metasatirisch betrachtet, wird es sicher lustig. Außerdem sagt Böhmermann, er wolle mit seinem Team „den Humorstandort Deutschland nach vorne ficken.“ Noch interessanter als die Antworten fand ich viele Fragen der Interviewer. „Lieber Jan Böhmermann“, heißt es schon zu Beginn sehr ergeben, und dann folgen Fragen wie: Gibt es etwas, worüber Sie sich in den vergangenen Wochen gefreut haben? Haben Sie mitbekommen, wie viel öffentliche Unterstützung Sie erfahren haben? Haben Sie geahnt, dass Satire in Deutschland eine derartige Wirkung entfalten kann? Wie steht es um die Zukunft der Satire in Deutschland? Über wen wollen Sie in Zukunft Witze machen? Haben Sie nicht eigentlich eine ganze Menge erreicht? Das sind sehr harte, kritische Fragen, in der Tat.

    Aber hätten die Interviewer nicht noch unbequemere Fragen stellen sollen? Fragen wie: Lieber Herr Böhmermann, ist der Humorstandort Deutschland ohne Sie überhaupt denkbar? Finden Sie es auch gut, dass wir Sie mindestens so gut finden wie Sie sich selbst? Und hätten Sie etwas dagegen, wenn wir Ihnen sonst noch irgendwo hineinkriechen? Ich finde, das hätte man schon auch noch fragen können.

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