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Unterm Strich: Geschlechtsneutrale Hymnen

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Unterm Strich: Geschlechtsneutrale Hymnen

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    Der Beginn nationaler Großveranstaltungen wird besonders spannend, wenn prominente Sangeskünstler das Staatslied live vortragen. Das eröffnet manch Überraschendes, wie einst die blitzende Brust von Janet Jackson. Unvergessen auch Sarah Connor, die sich mit ihrem „Brüh im Lichte dieses Glückes“ öffentlich verbrannt und berühmt gemacht hat. Im Nachbarland Österreich trat unlängst Andreas Gabalier, allseits bekannt für seinen Volxpop, auf eine politische Tretmine. Dabei wollte er doch nur Österreich als Heimat „großer Söhne“ besingen, nicht aber „großer Töchter und Söhne“. Das schreibt die neueste Fassung der Bundeshymne vor. Der Frauenliebling bestand auf der alten Version, wie er sie in der Schule gelernt habe. Damit aber gewann er unter manchen Töchtern Austrias keine neuen Fans. Sie entfachten eine hitzige Debatte über „Gender-sensible“ Formulierungen. Denn wie bei der korrigierten Hymne gibt es in der Alpenrepublik einen Trend hin zur geschlechtsneutralen Sprache und damit zum „Binnen-I“. Die Folge: Unter den ÖsterreicherInnen brach ein Shitstorm gegen den „Genderwahn“ aus. Sie lamentierten über einen zunehmenden „Antifeminismus“, wähnten gar einen „Kulturkampf“ und „Tugendterror“ im hymnisch besungenen „Land der Berge“. Dabei stammt der Text von einer Dame namens Preradovic. Sie konnte 1947 solchen Zwist im „vielgerühmten Österreich“ nicht ahnen. Gibt es hierzulande Pläne, die Zeile des Deutschlandliedes „Brüderlich mit Herz und Hand“ in „geschwisterlich“ zu modernisieren? „Gender-sensibel“ sozusagen.

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