Sommerach macht's vor. Aus dem Landkreis Kitzingen kommt ein trockener Silvaner, der sich vornehm „Echtes Franconian Summer Feeling“ nennt. Auch wenn sich an dem Namen noch ein wenig feilen lässt, zeigt das Beispiel doch: Die Globalisierung macht selbst vor den Winzern nicht halt. Was die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim nicht ruhen und Ende Januar für Frankens Winzer den 40-stündigen Lehrgang „Wein-Englisch“ anbieten lässt. Auf dass die englischsprachige Kundschaft versteht, was sie da trinkt. Ohne der Landesanstalt und ihrem verständlichen Einsatz vorgreifen zu wollen, kann es nichts schaden, vorab auf das Thema einzustimmen. Zufällig heißt der Wein auf Englisch ebenfalls Wein, auch wenn er sich wine schreibt. Der Rest ist Pipifax. Weinflasche: bottle of wine. Wein vom Fass: wine from the wood. Weinanbau: grow wine. Keltern: press wine. Wenn der Wein in Strömen floss, heißt das: The wine flowed freely. Wollen englische Kunden mosern, sagen sie: The wine lacks body. Was bedeutet, dass dem Wein Körper fehlt. Aber das ist bei Frankenwein undenkbar. Realistischer ist da Lob: excellent wine. Wer besonders punkten will, merkt sich die Übersetzung für süffigen Wein: This wine goes down well. Damit steht Frankens Wein auf dem Weg zum Weltruhm zumindest sprachlich keine Barriere mehr im Weg. Was nicht die schlechteste Nachricht ist und sich anfühlt wie – nun ja – das echte Franconian Summer Feeling.
Unterm Strich