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Unterm Strich: Unterm Strich: Eine Frage der Sitzgelegenheit

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Unterm Strich: Unterm Strich: Eine Frage der Sitzgelegenheit

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    Stühle sind in der Politik besonders begehrt. Für jeden Posten gibt es das passende Möbelstück. Beim politischen Stühlerücken dreht sich alles darum, am Ende nicht dumm dazustehen. Insofern ist es folgerichtig, dass Finanz- und Heimatminister Markus Söder in seinem Nürnberger Heimatministerium eine Schau mit dem Titel „Sitzpunkte“ über eben jene Möbelstücke eröffnet hat, ohne die in der Politik nichts läuft. Ein Stuhl des Ministers höchstselbst darf in der Ausstellung nicht fehlen. Mit wehmütigem Blick erinnert sich Söder an Zeiten im Maximilianeum, zu denen er „noch frei und glücklich“ auf seinem Klappstuhl war. Der hat ihm „wenig Ärger“ bereitet. Allerdings: Bequem war die Sitzerei auf den schmalen Hinterbänken des Landtages nicht. Dafür war dem Herrn die Beinfreiheit für seine Maßstäbe nicht ausreichend. Für schlappe 75 Euro konnte der Söder 2004 das gute Stück im Zuge der Neubestuhlung des Landtages vor dem Sperrmüll retten. Seine zur Schau getragene Wehmut dürfte freilich mehr gespielt als echt sein. In der Politik sind Stühle ein Symbol der Macht und keine Konstruktion für mehr Bequemlichkeit. Zudem gilt die Eroberung des Chefsessels in der Politik als vornehmstes Ziel.

    Mit den Worten des Ministers gesprochen heißt das, es gibt „kleine Hocker und große Throne“. Als Inspiration und Ansporn will Söder die Möbelschau mit Exponaten aus der Sammlung des fränkischen Schreibtischstuhlunternehmers Werner Löffler verstanden wissen. Ein Stuhl des bayerischen Ministerpräsidenten befindet sich (noch) nicht darunter. Dafür ein Thron aus Afrika.

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