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Unterm Strich: Visa – die Freiheit nehm' ich dir

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Unterm Strich: Visa – die Freiheit nehm' ich dir

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    Eine schöne Frau springt von einem Boot, schwimmt zum Strand und kauft dort eine Sonnenbrille. Den Händler bezahlt sie mit ihrer Visa-Karte, die sie neckisch aus ihrem knappen Badeanzug zieht. Der Werbefilm für die Kreditkarte endet mit dem Slogan „Visa – die Freiheit nehm' ich mir“. Genau diese Visafreiheit stellte Kanzlerin Angela Merkel für die Türken nun infrage. Die Bedingungen seien nicht erfüllt, sagte sie nach einem Gespräch mit Recep Tayyip Erdogan. Dem Sultan die Kreditkarte wegzunehmen, wäre ein richtiger Schritt: Abgesehen davon, dass er im Badeanzug ein gewöhnungsbedürftiges Bild abgeben würde, kann er nicht mit Geld umgehen. Im Sommer 2015 bezog er seinen neuen Amtssitz, den er sich für 490 Millionen Euro zimmern ließ. Die Bautrupps soll er alle mit seiner Visa bezahlt haben. Unbestätigten Meldungen zufolge, warten ein Fliesenleger und ein Installateur noch immer auf ihr Geld, weil Erdogans Visa-Kreditrahmen ausgereizt war. Möglicher Grund ist eine missglückte Liquiditätsaktion von Erdogan-Sohn Bilal. Den schickte Papa Erdogan angeblich im September nach Italien, um dort Korruptionsgeld zu waschen. Doch im Februar wurde die Staatsanwaltschaft in Bologna auf die Sache aufmerksam.

    Beobachter glauben, dass Erdogan inzwischen mächtig unter Druck steht. So lässt sich auch der Flüchtlingspakt zwischen EU und Türkei lesen, der Erdogan sechs Milliarden Euro bringen soll: Womöglich handelt es sich da nicht um eine Fantasiezahl, sondern um konkrete Forderungen von Fliesenleger und Installateur? Samt Zinsen und Inkassokosten.

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