Per E-Mail erhalte ich oft hoch brisante Mitteilungen. Herr Botane schreibt mir zum Beispiel: „Ich bitte Sie um Nachsicht für ein dringendes Geschäft. Ich bin mir sicher das diese eine enorme Interesse für Sie ist und zu unsere Beiden Vorteil.“ Herr Botane, ein vermutlich afrikanischer Bankkaufmann, ist nämlich „im Besitz einer privilegen Information über eine riesige Summe von 15,5 millionen Dollar“ und möchte mich als Erben einsetzen. Nun bin ich in der Zwickmühle, denn da ist auch noch Mr. James Tan aus Kuala Lumpur (Malaysia): „Ich schreibe Ihnen dieses Vorschlag in gutem Vertrauen“, wendet er sich an mich. Herr Tan hat auf einem Konto 8,6 Millionen Dollar entdeckt, von denen er mir 30 Prozent abgeben will, wenn ich ihm bei dem Transfer, der „praktisch ohne Risiko“ ist, finanziell behilflich bin. „Ich bin sicher wir können erreichen es mit Erfolg“, schreibt Mr. Tan. Frau Mariana Francesco aus Italien wiederum teilt mir mit, dass ich „in einer E-Mail-Gewinnspiel“ die „Award-Summe von achthundertfumfzig thausand Euro“ gewonnen habe. Um an das Geld zu kommen, soll ich den „Anspruch Offizier“ kontaktieren, Herrn Fernando Gonzales von „Europa Micro & Finance“. Was tun? Ich werde nun Herrn Gonzales beauftragen, meine „Award Summe“ an Mr. Tan nach Kuala Lumpur zu überweisen, damit dieser die 8,6 Millionen Dollar flüssig machen kann. Sodann werde ich Mr. Tan anweisen, meine Provision an Herrn Botane zu transferieren, damit dieser sein dringendes Geschäft erledigen kann, das „zu unsere Beiden Vorteil“ ist. Ich bin sicher, wir können erreichen es mit Erfolg. O ja.
Unterm Strich