Von der Zeitenwende, die Kanzler Olaf Scholz (SPD) unter dem Schock des Ukraine-Kriegs angekündigt hatte, ist ein gutes Jahr später bei der Bundeswehr kaum etwas zu spüren. Im Gegenteil. Die Lücken bei Waffen und Ausrüstung sind sogar noch deutlich größer geworden. Und vom Sondervermögen von 100 Milliarden Euro, das der Bundestag zur Ertüchtigung der Truppe bereitgestellt hat, ist in deren Stützpunkten bislang kein Cent angekommen. Das geht aus dem Bericht von Eva Högl hervor, der Wehrbeauftragten des Bundestags. „Die Bundeswehr hat von allem zu wenig“, so brachte es die SPD-Politikerin bei der Vorstellung des Papiers am Dienstag in Berlin auf den Punkt. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sei es sogar noch weniger geworden. Denn Material wie schwere Panzerhaubitzen, die an die Ukraine geliefert wurden, ist Högl zufolge nicht nachbestellt worden. Auch die Munitionsdepots haben sich demnach bedenklich geleert, ohne dass Ersatz geordert worden sei.
Wehrbericht