Wenn sein achtjähriger Sohn Yussef in der Wohnung einen Stuhl rückt, zuckt Wassil Bouzid zusammen. 48 Stunden lang hat er kein Auge zugetan, vom Einkauf kehrte er mit leeren Händen zurück. Im Supermarkt geriet er in Panik und dachte, alle wollten ihn umlegen. „Bumm, bumm, bumm“, dröhnte es in seinem Kopf. Am Abend verabredete er sich mit seinem besten Freund in einer Bar, um so vielleicht den Horror zu vertreiben. Als über den Flachbildschirm wieder die Nachrichtenbilder von den panisch aus dem Portal des Bardo-Museums flüchtenden Feriengästen flimmerten, brach er in Tränen aus. „Ich habe geheult und geheult und bin nach Hause“, sagt er. „Mal geht es fünf Minuten ganz gut, dann wieder total beschissen.“ Seitdem lässt ihn seine Frau Salma nicht mehr aus den Augen, wie auch bei dem Gespräch im „Café Classico“ in El Aouina im Norden von Tunis, wo die Familie wohnt.
TUNIS