Uns trennen 23 Meter: Wie ein Halbmond in Schwarz-Gelb hängt mein Kite über mir am Himmel. Als könnte er sich rausnehmen, wohin er demnächst fliegt. Doch die Macht über ihn habe ich. Sie liegt in meinen Händen, ist über vier dünne Schnüre mit ihm verbunden und nennt sich Kite-Bar, Lenkstange. Einziger Haken: Die Macht lässt sich meist erst nach zwei bis drei Tagen beherrschen. Dann erst seien die meisten Einsteiger fit für die ersten Fahrten mit dem Wind, sagt Daniel Gredler. Seit 2009 ist der gebürtige Innsbrucker Kitelehrer am Achensee in Tirol. Seine Kiteschule liegt in Maurach am südöstlichen Seeufer. Dort, wo das Wasser lange flach ist und im Sommer wärmer wird, als die 19 Grad in der Seemitte. Neben Achenkirch, Pertisau, Steinberg am Rofan und Wiesing ist Maurach einer der fünf Orte, die sich zur Tourismusregion Achensee zusammengeschlossen haben. Nur wenige Kilometer voneinander entfernt, umrunden sie den 719 Hektar großen und bis zu 133 Meter tiefen See. Vor 500 Jahren haben österreichische Landesfürsten, Kaiser und König den größten See Tirols für sich entdeckt – mittlerweile zieht es ganz normale Urlauber das ganze Jahr über her: im Sommer zum Segeln, Surfen und Tauchen.
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