Es wäre glatt gelogen zu behaupten, dass Zypern in den vergangenen Jahren besonders geschickt Eigenwerbung betrieben habe. Europas drittgrößte Mittelmeerinsel (nach Sizilien und Sardinien) war in aller Munde – aber nicht mehr als das Land, wo die Götter an 320 Sonnentagen im Jahr angeblich höchstpersönlich Urlaub machen und die Tourismusstrategen mit Aufklebern warben, auf denen ein fetter, bärtiger Dionysos-Typ seinen Cocktail aus dem Strohhalm schlürfte. Dann aber kam die Griechenland-Krise und mit ihr indirekt der Absturz des auf Steuervorteile für auswärtige Investoren ausgelegten Bankensystems. Die Republik ging in die Knie, Europa stellte Forderungen. Und als wäre das nicht genug, fiel der Fokus auch wieder auf die ungelöste Problematik zwischen den Türken im Norden und den Zyperngriechen im Süden. Vor allem bei den deutschen Gästen schien das gute Ansehen mit einem Mal passé, Zypern out.
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