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IPHOFEN: „2. EnergieDialog Mainfranken“: Energieeffizienz und Versorgungssicherheit waren Topthemen

IPHOFEN

„2. EnergieDialog Mainfranken“: Energieeffizienz und Versorgungssicherheit waren Topthemen

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    Diskutierten über Energieeffizienz (von links): Sven Kreitlein von Green Factory Bavaria, kommissarischer Vorsitzender der Region Mainfranken GmbH Thomas Habermann, SKZ-Chef Peter Heidemeyer, Knauf-Energiemanager Hans Wintrich und Harald Hünting, Leiter Knauf Akademie.Foto: Kühl
    Diskutierten über Energieeffizienz (von links): Sven Kreitlein von Green Factory Bavaria, kommissarischer Vorsitzender der Region Mainfranken GmbH Thomas Habermann, SKZ-Chef Peter Heidemeyer, Knauf-Energiemanager Hans Wintrich und Harald Hünting, Leiter Knauf Akademie.Foto: Kühl

    Energie ist nicht immer unbegrenzt vorhanden, das hatte die deutsche Nationalmannschaft am Vorabend in der WM-Wurstelpartie gegen Algerien fein demonstriert: Nur mit Effizienz gelang Löws Kickern letztendlich noch der Sieg. Mit Energie effizient umgehen, das ist aber derzeit auch in Deutschlands Unternehmen ein Thema. Denn nicht nur Privathaushalte leiden unter hohen Preisen für Strom und Co.: Auch die Wirtschaft ist gezwungen, sich mit den Folgen von Energiewende und steigenden Rohstoffkosten auseinanderzusetzen. Alleine 42 Prozent des deutschen Stromverbrauchs entfallen auf das verarbeitende Gewerbe. „Energieeffizient produzieren“ hieß denn auch das Thema beim „2. EnergieDialog“ der Region Mainfranken GmbH bei Knauf in Iphofen.

    Es gehe darum, „entlang der ganzen Wertschöpfungskette aktiv zu sein“, appellierte Professor Sven Kreitlein, Geschäftsführer des Forschungsverbunds Green Factory Bavaria und Professor an der Uni Nürnberg-Erlangen. Hochschulen, Institute und Unternehmen aus ganz Bayern sind Partner des Projekts – aus Unterfranken die Hochschule für Angewandte Forschung in Schweinfurt und von Unternehmensseite Bosch-Rexroth, Leoni und Siemens. Die jeweiligen Projekte haben Namen wie „ELISS“ – das „energieeffiziente Laserstrahlfügen von Karosseriewerkstoffen mittel innovativer Strahlquellen“ oder „eco-mil“ – die „ressourcenoptimierte 5-Achs-Fräsbearbeitung“. Hat wer gesagt, dass die Energiewende ein Spaß wird?

    Verständlicher klingt da doch „Industrie 4.0“ – es gilt derzeit als Synonym für die nächste industrielle Revolution. Ziel ist dabei die intelligente Fabrik – und ein effizienter und nachhaltiger Umgang mit Energie. Je nach Branche seien zwischen zehn und 25 Prozent Einsparpotenzial vorhanden, so Kreitlein. Die Konsequenz liegt für ihn daher auf der Hand: „Das klassische betriebswirtschaftliche Dreieck Kosten, Zeit und Qualität muss zum Viereck werden“ – ergänzt durch den Faktor Energie.

    Hans Wintrich, Leiter Energiemanagement von Knauf weltweit, wies auf den Faktor Sicherheit hin. Wenn irgendwann die Hälfte des Stroms mit regenerativen Energien erzeugt werde, rücke die Versorgungssicherheit für Industrieunternehmen in den Mittelpunkt des Interesses: „Ein Blackout ist für uns die größte Sorge.“

    Für Peter Heidemeyer, Geschäftsführer des größten deutschen Kunststoffzentrums, des SKZ in Würzburg, nahm sich der Frage der Effizienz an. Bei einer Umfrage in der Verpackungsbranche gaben 99 Prozent der Unternehmen an, dass Energieeffizienz wichtig oder sehr wichtig sei. Heidemeyers Appell: „Wir brauchen einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess in den Fabriken.“ Der Weg hierzu führe über Energiemanagement, hiermit „können versteckte Potenziale aufgedeckt werden“.

    Wie man bei Knauf Energiemanagement interpretiert, stellte Hans Wintrich vor. Die Fabrik in Iphofen benötige fürs Trocknen und Brennen des Gipses so viel Wärmeenergie wie 5000 bis 6000 Haushalte. Man sei in einer energieintensiven Branche. Daher sei „Energieoptimierung bei Knauf seit Jahrzehnten ein Thema“.

    Pragmatisch ging der Bad Kissinger Landrat Thomas Habermann die Sache an. „Wo die Industrie stark ist, da geht’s uns gut“, mahnte der kommissarische Vorsitzende der Region Mainfranken GmbH, ohne Industrie sei der Wohlstand nicht zu halten. Die Region stehe gut da, „aber wir haben noch Nachholbedarf“. So wie die deutsche Nationalmannschaft.

    Energiemanagement

    Die Norm ISO 50001 regelt das betriebliche Energiemanagement. Dabei spielt, so SKZ-Chef Peter Heidemeyer, die Erfassung des Ist-Zustands eine große Rolle: Viele Chefs wüssten gar nicht, wann sie wo wie viel Energie verbrauchen. So sei das in vielen Betrieben übliche Fegen mit der überall vorhandenen Druckluft teuer, laut und „der Dreck ist nicht weg“. Da es oft ohne Druckluft nicht gehe, könne man den Druck reduzieren, ein Bar weniger bringe sieben Prozent Energieersparnis. „Wenn eines klar ist“, so Heidemeyer, „dann, dass Energie teurer wird.“ Text: md

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