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    Schick in Schale geworfen: Mit hochwertigen Antipasti aus handwerklicher Fertigung gehört die Frische und Service GmbH aus Prichsenstadt nach eigenen Angaben in Europa mittlerweile zu den Marktführern.
    Schick in Schale geworfen: Mit hochwertigen Antipasti aus handwerklicher Fertigung gehört die Frische und Service GmbH aus Prichsenstadt nach eigenen Angaben in Europa mittlerweile zu den Marktführern. Foto: Foto: Frische und Service GmbH

    Es war im Sommer 2008. Der Motor der Weltwirtschaft brummte, die Stimmung der Verbraucher war glänzend. Auch der Frische und Service GmbH in Prichsenstadt ging es gut, fast schon zu gut. Denn das explosionsartige Wachstum der Antipasti-Spezialisten von bis zu 90 Prozent im Jahr machte dringend weitere Investitionen notwendig – und für die benötigte man mehr Eigenkapital.

    Ein Geschäftspartner empfahl die Bayerische Beteiligungsgesellschaft (BayBG). Und hier war man von den Prichsenstadtern sofort begeistert. „Der Markt war da“, sagt Alois Bösl, der Leiter der BayBG-Niederlassung Franken, „und das Wachstum war ja rasant.“ Doch wie beurteilt er ein Unternehmen, bei dem er einsteigen will? Bösl setzt auf den direkten Kontakt. „Management und Markttrends müssen stimmen“, sagt er, erst dann komme der Blick auf die Zahlen.

    Otto Weisshaar und Klaus Ewald lächeln, wenn sie an damals zurückdenken. Denn kaum waren der Deal mit der BayBG abgeschlossen und die Investitionen finanziert, brach mit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers die weltweite Finanzkrise aus. Doch während die Industriebranchen in die Krise stürzten, stiegen die Umsätze der Prichsenstadter weiter. „Die Lebensmittelbranche ist nicht so konjunkturabhängig“, sagt Ewald, „gegessen wird immer.“ Das sieht auch Bösl so: „Wir fühlen uns in unserer Entscheidung absolut bestätigt“. Der BayBG-Mann ist zu Besuch in Prichsenstadt. Denn es gibt schon wieder Expansionspläne. Die bisherige Produktionshalle kommt an die Grenzen ihrer Kapazität. Weisshaar und Ewald haben schon „Pläne in der Schublade“, verraten sie. Neben dem bereits bestehenden Lager in Wiesentheid könnte schon bald eine neue Fertigungshalle für die derzeit rund 160 Mitarbeiter entstehen.

    Und dafür braucht es Kapital. Die kulinarische Erfolgsgeschichte aus Unterfranken wird längst auch in München, und nicht nur bei der BayBG, beobachtet. Bereits 2009, also mitten im Jahr der Wirtschaftskrise, zeichnete Wirtschaftsminister Martin Zeil die Prichsenstadter als eines von „Bayerns Best 50“-Unternehmen aus. Die Frische und Service GmbH sei, lobte Zeil, „ein Hersteller von Premium-Antipasti-Spezialitäten“. Die es übrigens auch beim Discounter gibt: Der Vertrieb erfolgt sowohl unter Fremdmarken für große Lebensmittelketten als auch mit der Eigenmarke „Arte di Viva“. Die Geschichte von Frische und Service ist schnell erzählt. Otto Weisshaar suchte Ende der 90er Jahre, im Alter von immerhin 47, „eine neue Herausforderung“. Der Vertriebsspezialist sah einen steigenden Bedarf nach Antipasti, den kleinen, mediterranen Vorspeisen.

    Weisshaar gründete eine Firma, spezialisierte sich auf die handwerkliche Herstellung – der Laden brummte sofort. Das war im Allgäu. Aufgrund geschäftlicher Kontakt ein paar Jahre später der Umzug nach Unterfranken, 2005 dann der nach Prichsenstadt im Steigerwald. Längst war aus dem Ein-Mann-Unternehmen eine florierende Firma geworden.

    2004 holte sich Weisshaar den Betriebswirt und Gastronomie-Profi Klaus Ewald als Partner mit ins Boot. Da auch seine Tochter Ulrike in der Firmenleitung aktiv ist, muss sich Otto Weisshaar vielleicht schon bald wieder eine neue Herausforderung suchen.

    BayBG

    Seit 40 Jahren unterstützt die Bayerische Beteiligungsgesellschaft (BayBG) mittelständische Unternehmen im Freistaat mit Eigenkapital in Form einer Beteiligung. Das Volumen liegt zwischen 200 000 und fünf Millionen Euro, bei Existenzgründern sind auch Beteiligungen ab 20 000 Euro möglich.

    Seit 2012 gibt es ein Kleinbeteiligungsprogramm mit stillen Beteiligungen ab 10 000 Euro. In Unterfranken ist die BayBG mit 25 Millionen Euro an 34 Unternehmen engagiert. text: md

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